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Der Traum vom eigenen Haus wird immer teurer – und „der große Kostenschub kommt erst noch“, sagt ein Branchenkenner

Zum Fachkräftemangel kommt nun auch ein Materialmangel auf dem Bau hinzu.
Zum Fachkräftemangel kommt nun auch ein Materialmangel auf dem Bau hinzu.

Die gesamte Immobilienbranche steckt in einer schwierigen Phase. Wer eine Eigentumswohnung oder ein Haus kaufen möchte, muss aktuell deutlich höhere Zinsen zahlen als noch vor wenigen Monaten. Wegen Lieferschwierigkeiten in Asien und des Krieges in der Ukraine fehlen dringend benötigte Rohstoffe – und das treibt die Preise.

Doch das Schlimmste könnte erst noch kommen, warnt Martin Brettenthaler, Geschäftsführer, des Holzwerkstoffherstellers Swisskrono im "Handelsblatt": „Der große Kostenschub, der sich dann auf die Preise für Baumaterial auswirken wird, steht erst noch bevor.“

Er sagt, überall in der Branche sei zu hören, „dass Projekte, die in der Planung sind, auf unbestimmte Zeit verschoben werden.“ Viele Bauträger und Baufirmen müssen Projekte so lange aufschieben, bis „die Welt wieder kalkulierbar und damit auch finanzierbar“ sei.

Ökonom Felix Leiß vom Münchener ifo-Institut erklärt den Zusammenhang zwischen Ukraine-Krieg und Preisanstieg: "Russland und die Ukraine sind wichtige Lieferanten von Baustahl, hier herrscht nun Knappheit.“ Auch die gestiegenen Energiepreise wegen der Sanktionen gegen Russland wirken sich auf die Baupreise aus, weil Materialien viel Energie in der Herstellung benötigen.

Auch um die Verfügbarkeit von Baumaterial steht es nicht gut. Laut einer Umfrage des ifo-Instituts, aus dem das "Handelsblatt" zitiert, gaben 54,2 Prozent der Bauunternehmen an, von Materialengpässen betroffen zu sein. Ein Rekordwert. Aussichten auf Besserung gibt es vorerst nicht: 64 Prozent der befragten Unternehmen rechnen damit, dass die Preise weiter steigen.

toh