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Tränen-Drama bei Darts-WM ging hinter den Kulissen weiter

Tränen-Drama bei Darts-WM ging hinter den Kulissen weiter

Sein Gefühlsausbruch nach dem Erstrundensieg bei der Darts-WM rührte die Zuschauer. Hinter den Kulissen im Ally Pally überwältigten Diogo Portela die Emotionen ein zweites Mal.

Als er vor den Reportern über seinen Triumph gegen Steve Beaton sprach und dessen Vorgeschichte ausführlicher beleuchtete, kamen dem 32 Jahre alten Brasilianer ein zweites Mal die Tränen (Darts-WM von 15. Dezember bis 3. Januar LIVE im TV auf SPORT1, im LIVESTREAM und LIVETICKER).

Schon unmittelbar nach dem Match hatte Portela bei Sky UK schon erzählt, dass er in diesem Jahr einen "Albtraum" durchgemacht hätte, der auch mit der Corona-Pandemie zusammenhing: "Ich habe so viele Menschen verloren, die mir nahe stehen", sagte er, ohne weitere Details zu nennen - sein Heimatland ist von der Pandemie besonders betroffen, sie kostete dort bislang über 180.000 Menschenleben.

Bei einem weiteren Gespräch mit einem Reporterpool sprach Portela über ein weiteres Drama, das er in diesm Jahr erleben musste und berichtete von Suizidgedanken, die er durch eine Therapie überwunden hätte.

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Anmerkung der Redaktion: Wenn Sie sich selbst von Depressionen und Suizidgedanken betroffen fühlen, kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge (http://www.telefonseelsorge.de). Unter der kostenlosen Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 erhalten Sie Hilfe von Beratern, die schon in zahlreichen Fällen Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen konnten.

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Diogo Portela war "an dunklen Punkten"

"Ich hatte mein erstes Kind bekommen, Diana. Sie wurde mit einem Magenproblem geboren und musste operiert werden", erzählte Portela. Das Baby war mit einem Notkaiserschnitt zur Welt gekommen und musste nach sechs Wochen in ein Kinderkrankenhaus.

"Meine Frau Ariana musste sie füttern, konnte sie aber nicht tragen. Es war ein Albtraum", führte Portela aus, die körperlichen Folgen der Geburt wären schwerwiegend gewesen - und wegen der Hygieneregeln, die nur ein Elternteil im Krankenhaus zuließen, wurde die Situation erschwert.

Damit nicht genug: "Ariana hatte dann Wochenbettdepressionen, ich musste mich um alles kümmern und bekam Selbsthass, ich dachte an Suizid und vieles andere." Er sei "an einigen wirklich dunklen Punkten gewesen".

Auch aufgrund von Geldproblemen, die durch den Verdienstausfall seiner Frau bedingt gewesen wären, hätte er daran gedacht, seine Karriere zu beenden: "Ich hatte meinem Manager schon geschrieben, das ich aufhöre."

Alles in allem hätte er ein Jahr erlebt, "das ich meinem schlimmsten Feind nicht wünschen würde, es war wirklich schlimm".

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Therapie half gegen die psychischen Probleme

Erleichterung hätte ihm dann eine mehrmonatige Therapie verschafft, in denen er sich mit seinen psychischen Problemen auseinandergesetzt hätte - ein Rat, den er auch nur allen anderen geben könne, die sich in einer ähnlichen Situation befinden.

"Ich wünschte, ich hätte mich früher geöffnet", riet er: "Je früher ihr euch öffnet, desto besser. Es war wunderbar, was die Therapie für mich getan hat."

Portelas emotionale Schilderungen berührten auch die Journalisten spürbar: Er bekam ein Handtuch zum Trocknen seiner Tränen gereicht und spontanen Applaus.

Hier können Sie sich den PDF-Spielplan der Darts-WM 2021 herunterladen und im Anschluss ausdrucken

Am Event im Ally Pally darf der 32-Jährige nur teilnehmen, da er den Fixplatz für Südamerika per Nominierung erhielt. Bei seinem vierten Start war es der allererste Sieg. Bereits heute ist der 32-Jährige wieder im Einsatz: In der zweiten Runde geht es gegen Premier-League-Sieger Glen Durrant (Spielplan und Ergebnisse der Darts-WM 2021).