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Til Schweiger: Hetzkommentare melden meine Mitarbeiter der Polizei

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Um die „Verrohung der Sprache“ drehte sich die Talkshow von Markus Lanz am Donnerstagabend im ZDF. Es war eine bemerkenswerte Sendung. Und das lag mal wieder an Til Schweiger. Man kann ja über seine Filme, über seine Interpretation des Tatort-Kommissars Nick Tschiller streiten. Unstrittig ist: Der Mann hat Haltung. Seit Monaten kübeln User im Internet Hass über ihn aus. Doch der Regisseur und Schauspieler bleibt unbeeindruckt.

Ursprünglicher Anlass des Shitstorms: Im Juli 2015 hatte Schweiger einen Aufruf des „Hamburger Abendblatts“ unterstützt, syrischen Bürgerkriegsflüchtlingen zu helfen. „Es ging darum, Klamotten und Babynahrung zu spenden“, erzählte der 51-Jährige. Seitdem beschimpfen ihn Bürger, die das Abendland retten wollen. Schweiger hielt gestern dagegen: „Es ist unsere Pflicht, Menschen zu helfen, die vor Krieg und Terror fliehen“, betonte er. „Islamisten und Neonazis versuchen unser Land abzuschaffen und dagegen muss man sich wehren“, ist der Vater von vier Kindern überzeugt.

Auch sonst hatte Schweiger bei Lanz klare Meinungen zu allen möglichen Themen.

Über Angela Merkel:

„Ich wünsche mir, dass sie weiter Bundeskanzlerin bleibt, weil sie das ziemlich gut macht.“

Über sein geplantes Flüchtlingsheim:

„Es ist nichts geworden. Der Besitzer des Gebäudes wollte einen viel zu hohen Preis und da hat das Land Niedersachen einen Rückzieher gemacht.“

Über seine Stiftung:

„Wir haben in dreieinhalb Monaten über eine Million Euro an Spenden eingesammelt und jeder kann auf unserer Internetseite nachlesen, was wir mit dem Geld machen.“

Die Hasskommentare, die seine Ansichten auslösen, lese er nicht mehr. „Mein Leben ist zu kurz, um mir diesen Schwachsinn reinzuziehen“, sagte er. Aber er habe Mitarbeiter, die alle Postings lesen. „Wenn die Kommentare sehen, in denen Leute in übelster Weise hetzen, löschen die das und strafbare Inhalte melden sie der Polizei“, sagte Schweiger. (fb)

Foto: fb