ThyssenKrupp: Die Weichen sind gestellt

Bei ThyssenKrupp dreht sich nach wie vor alles um die Stahlsparte. Der Konzern hat aber noch mehr zu bieten. Spannend wird es auch bei der Komponentenfertigung. Durch den Wandel der Automobilbranche kommen große Herausforderungen auf den Bereich zu. Das Unternehmen rüstet sich für die E-Mobilität.

Rund eine Milliarde Euro hat ThyssenKrupp in den vergangenen drei Jahren in die Komponentenfertigung investiert. Damit sollen die Autos der Zukunft – die Stichwörter lauten E-Mobilität und autonomes Fahren – ausgerüstet werden. „Nur noch 20 Prozent unseres Portfolios in diesem Bereich sind ausschließlich für Autos mit Verbrennungsmotor“, so Vorstandschef Heinrich Hiesinger.

Von einem vollständigen Verbot des Verbrennungsmotors hält Hiesinger aber nichts. Es sollte nicht vorgeschrieben werden, mit welcher Technologie die Schadstoffgrenzwerte eingehalten werden. Einseitige Verbote könnten zudem drastische finanzielle Folgen für die gesamte Industrie haben – sowohl für die Hersteller als auch für die Zulieferer. Bei einem Verbot könnten erhebliche Wertberichtigungen drohen – ähnlich wie bei den Versorgern nach dem Autoausstieg.

Zuversicht für die Sparte

Trotz dieses Risikos bleibt ThyssenKrupp aber optimistisch für die Komponentenfertigung. „Das ist für uns ganz klar eine Wachstumsmaschine“, so Hiesinger. Das Umsatzwachstum von zehn Prozent sei ansprechend. Allerdings soll die Zielmarge von aktuell fünf Prozent auf sechs bis acht Prozent steigen. Einen genauen Zeitpunkt wollte der Konzernchef dafür aber nicht festlegen.

Neubewertung möglich

Hiesinger bestätigte auch die Wachstumsziele für den Gesamtkonzern. Ein EBIT von 1,8 Milliarden Euro und eine geringere Verschuldung werden angepeilt. Entscheidend für den Börsenkurs von ThyssenKrupp bleibt zudem die Zukunft der Stahlsparte. Bei den Verhandlungen mit Tata stehen wichtige Termine an. Kommt es hier zu einer Einigung, steht die Aktie vor einer Neubewertung. Kurse über 30 Euro sind dann möglich.