ThyssenKrupp: Trump sagt Nein – nächste Runde im Stahlkonflikt

Die Diskussionen um den Stahlmarkt setzen sich fort. China soll den USA ein Kompromissangebot im Streit über die Dumpingpreise vorgelegt haben. Präsident Donald Trump hat dies aber abgelehnt. In Deutschland spielt die Zukunft der Sparte von ThyssenKrupp dagegen eine immer wichtigere Rolle im Wahlkampf.

Laut Financial Times hat China den USA angeboten, die Überkapazitäten beim Stahl bis 2022 um 150 Millionen Tonnen zu reduzieren. Einige Regierungsberater sollen wie auch Handelsminister Wilbur für einen Deal gewesen sein. Trump lehnte das Angebot aber offenbar zweimal ab. Zuletzt hatten die Chefs von 25 US-Stahlunternehmen für Aufsehen gesorgt, als sie in einem Schreiben an das Weiße Haus sofortige Importbeschränkungen gefordert hatten.

In Deutschland wird der Stahl mehr und mehr zum politischen Thema. Dabei werden die Forderungen nach einer nationalen Lösung für die Stahlsparte von ThyssenKrupp lauter. Für die protektionistischen Tendenzen sind hier aber vor allem die Sorgen um den Verlust von Arbeitsplätzen bei einer Fusion mit dem indischen Wettbewerber Tata verantwortlich. Gute Nachrichten gibt es für den DAX-Konzern derweil vom Anlagenbau. In Brunei baut ThyssenKrupp bis 2021 einen Düngemittelkomplex. Der Auftragswert soll hier im hohen dreistelligen Millionenbereich liegen.

Dabeibleiben

Die Auswirkungen des Protektionismus in den USA auf ThyssenKrupp dürften sich in Grenzen halten. Wichtiger ist, dass der Konzern eine Lösung für seine Abspaltungspläne findet. Dann steht die Aktie vor einer Neubewertung. Mit dem Fokus auf die lukrativen Technologiesparten sollten Kurse über 30 Euro möglich sein.