ThyssenKrupp: Tata-Fusion polarisiert – wie reagieren Salzgitter, ArcelorMittal und Voestalpine?

Die Stahlbranche befindet sich im Wandel. Nach schwierigen Jahren kommt die Konsolidierung ins Rollen, die Billigimporte aus China sind rückläufig und die Aussicht auf steigende Stahlpreise treibt die Aktien an. Während ThyssenKrupp den Exit plant, wollen ArcelorMittal, Salzgitter und Voestalpine von der Entwicklung profitieren.

Wichtig für die Stahlkonzerne ist, dass die lang ersehnte Konsolidierung in der von Überkapazitäten geprägten Branche Fahrt aufnimmt. ThyssenKrupp will das Stahlgeschäft mit dem indischen Wettbewerber Tata Steel fusionieren und auf Dauer abstoßen. Der Weltmarktführer ArcelorMittal will die marode italienische Stahlhütte Ilva übernehmen. Voestalpine wiederum lehnt Zukäufe im Rahmen der Konzentration in Europa ab und will das eigene Stahlgeschäft auch auf der grünen Wiese nicht ausbauen.

Er rechne eher mit positiven als mit negativen Auswirkungen, sagte nun Voestalpine-Chef Wolfgang Eder zu den Verschiebungen in der Branche. Der österreichische Stahlkonzern hat am Donnerstag zudem Zahlen präsentiert. Stark: In den ersten neun Monaten ist das EBIT um 53 Prozent auf 835 Millionen Euro geklettert, die Erlöse stiegen um knapp 17 Prozent auf 9,5 Milliarden Euro. Auch wenn die Erwartungen damit knapp verfehlt wurden, zeigt dies, dass sich die Stahlkonzerne auf dem richtigen Weg befinden – und die Tendenz ist weiter positiv.

Gute Aussichten

Die Stahlbranche befindet sich im Aufwind. Auch die starke Konjunktur dürfte die Geschäfte weiter antreiben. Wer bei Salzgitter oder Voestalpine an Bord ist, sollte dabeibleiben und auf weiter steigende Gewinne und Aktienkurse setzen. Favorit des AKTIONÄR für Neueinsteiger in der Branche ist aktuell aber der Weltmarktführer ArcelorMittal. Die Aktie der Luxemburger ist günstig bewertet und hat nach dem Gewinnsprung zuletzt noch viel Luft.

Bei ThyssenKrupp ist die Story eine andere. Durch die anstehende Abspaltung der Stahlsparte rücken die Technologiesparten in den Fokus. Der Konzern steht dann vor der lange erwarteten Neubewertung. Kurse über 30 Euro sind möglich. Anleger geben kein Stück aus der Hand.