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Tesla mit dem Rücken zur Wand

Gestern nach US-Börsenschluss hat Tesla die finalen Verkaufszahlen der Modelle S, X und 3 für das vierte Quartal 2017 veröffentlicht. Insgesamt lieferte der US-Konzern 29.870 Fahrzeuge an seine Kunden aus, Analysten rechneten mit 30.000 Verkäufen. De facto im Rahmen der Erwartungen – doch die wichtigste Produktionsziffer, die des Model 3, verfehlte Tesla deutlich. Die Folge: Elon Musk muss seine Ziele erneut verschieben.

Lediglich 1.550 Model 3 hat Tesla im letzten Abschnitt des Jahres 2017 an den Mann beziehungsweise an die Frau gebracht. Analysten haben im Schnitt mit 4.000 Stück kalkuliert. Der Elektroauto-Bauer liegt damit sogar unter den pessimistischsten Schätzungen von Cowen-Analyst Jeffrey Osborne (2.250 Modelle in Q4) und Gene Munster von Loup Ventures (2.500 Fahrzeuge). Positiv hervorzuheben sind hingegen die Verkaufszahlen der älteren Modelle S und X.

Quelle: electrek.co

Vor gut zwei Monaten betonte Elon Musk, zum Ende des ersten Quartals 2018 5.000 Model 3 pro Woche zu produzieren. Dieses Ziel hat der Tesla-CEO abermals verschoben und vertröstet seine Investoren nun auf Ende Juni. Analysten dürften in Kürze ihre Einschätzungen für die ambitioniert bewertete Aktie bearbeiten und womöglich ihre Kursziele nach unten revidieren. Denn das Vertrauen in Elon Musk schwindet.

BMW, Daimler und Co holen auf

Tesla scheint doch weiter Schwierigkeiten zu haben, die Massenproduktion des Model 3 hochzufahren. Offen bleibt auch die Frage, ob der Konzern mit diesem Fahrzeug Geld verdient. Außerdem schwindet der Vorsprung gegenüber der Konkurrenz. Daimler, BMW und Co fahren eine massive Elektroauto-Offensive und schwemmen den Markt in den kommenden Jahren mit feschen Stromern.

Aktie weiter unter Druck

Die Kursschwäche bei der Tesla-Aktie dürfte sich mit diesen Nachrichten im Gepäck fortsetzen. Ein Test der breiten Unterstützungszone im Bereich von 300 Dollar könnte in Kürze erfolgen. Anleger verharren vorerst weiter an der Seitenlinie und warten klare positive charttechnische Impulse bei dem ohnehin spekulativen und hoch bewerteten Papier ab.