Telekom-Tochter verliert Mega-Auftrag - T-Aktie rutscht ab

Telekom-Tochter verliert Mega-Auftrag - T-Aktie rutscht ab

Rückschlag für die Deutsche Telekom. Ihre IT-Tochter T-Systems hat einen Großauftrag von ThyssenKrupp im Wert von etwa 700 Millionen Euro verloren. Die T-Aktie rutscht ab, wenn auch am Donnerstag weniger stark als der DAX.

Zum Jahreswechsel hat der Industriekonzern ThyssenKrupp einen Sieben-Jahres-Vertrag mit T-Systems storniert, berichtet die WirtschaftsWoche in ihrer neuen Ausgabe. Es sollte einer der größten Aufträge für die Telekom-Tochter werden: Rund 80.000 Rechner und 10.000 Server sollten für ThyssenKrupp bis 20121 in insgesamt 34 Ländern migriert werden - "einer der größten Cloud-Aufträge der Konzerngeschichte" hieß es vor gut drei Jahren, als der Plan öffentlich wurde.

Deal war für T-Systems eine Nummer zu groß

Heute wurde ein Insider des Industriekonzerns zitiert, dass T-Systems offenbar Lösungen versprochen habe, die sie überhaupt nicht liefern konnten. Mehrmals wurde beim Vertrag nachgebessert, es half letztlich nichts. "Der Deal war technologisch und kommerziell für T-Systems eine Nummer zu groß", sagte er laut WiWo. Dabei war der Großauftrag als Leuchtturmprojekt gedacht, das auch andere Konzerne zum Wechsel zu T-Systems animieren sollte.

ist das Sorgenkind des Bonner Konzerns. Schon seit Jahren hat die Telekom-Tochter mit schrumpfenden Umsätzen und roten Zahlen zu kämpfen. Ein seit Jahresbeginn amtierender neuer Chef hatte kürzlich eine Umstrukturierung angekündigt.

T-Aktie rutscht unter 14-Euro-Marke

Die T-Aktie reagiert auf die Stornierung des Mega-Deals mit einem Verlust von gut einem Prozent und rutscht am Donnerstag-Nachmittag in schwachem DAX-Umfeld unter die 14-Euro-Schwelle. In den vergangenen Tagen hatten zwei Analysehäuser bereits ihre Ziele für die Telekom gesenkt, die Commerzbank erhöhte ihres jedoch auf 17 Euro. Charttechnisch droht in den kommenden Tagen ein Bruch einer seit 2015 intakten Unterstützungszone zwischen 14 und etwa 13,50 Euro. DER AKTIONÄR hält an seiner Stopp-Loss-Empfehlung zu 12,50 Euro fest - sprich: abwarten.