"Tatort: Der Fall Holdt": Lohnt sich das Einschalten?

Im "Tatort: Der Fall Holdt" (5.11., 20:15 Uhr, das Erste) wird es für Kommissarin Charlotte Lindholm (Maria Furtwängler, 51) doppelt hart. Denn ein massives privates Problem wirkt sich dramatisch auf ihre Arbeit aus. Ziemlich dramatisch ist aber auch der Entführungsfall im 25. Lindholm-Krimi...

Darum geht's

Ein neuer Fall führt Charlotte Lindholm in menschliche Abgründe und sie selbst an den Rand der Belastbarkeit. In der Nähe von Walsrode wurde eine Bankiersfrau entführt. In heller Panik bittet Frank Holdt (Aljoscha Stadelmann), ihr Ehemann und Leiter einer örtlichen Bank, seine wohlhabenden Schwiegereltern, Gudrun (Hedi Kriegeskotte) und Christian Rebenow (Ernst Stötzner), um Hilfe bei der Lösegeldforderung. Er kann die geforderte Summe nicht allein aufbringen.

Gegen Holdts ausdrücklichen Willen informiert Rebenow die Polizei. Daraufhin überbringt Holdt im Alleingang das Geld. Doch Julia Holdts Wagen wird leer im Wald gefunden; das Schlimmste ist zu befürchten. Als Charlotte Lindholm herausfindet, dass Frank Holdt hoch verschuldet ist, seine Ehe am Ende war und Julia Holdt einen Liebhaber hatte, gerät er selbst ins Visier der Ermittlungen...

Lohnt sich das Einschalten?

Auf jeden Fall. Der Krimi ist spannend und berührend zugleich. Die sonst so gefasste und kühle Kommissarin hat man wohl noch nie so schwach und ungerecht gesehen. Eine echte Antiheldin. Und betrachtet man die aktuelle "Tatort"-Diskussion, dürften sich wohl diejenigen Zuschauer freuen, die sich einen eher klassischeren Krimiplot wünschen.

Wobei "freuen" vielleicht nicht das richtige Wort ist, denn allein die Szenerie - ein dunkles Haus allein im winterlich verwunschenen und zugleich bedrohlichen Wald - lässt nie einen Zweifel daran aufkommen, dass das alles kein gutes Ende nehmen wird. Lustig ist der von mehreren echten Entführungsfällen inspirierte Krimi zu keiner Zeit. Dennoch sehr sehenswert - und überraschend...

Foto(s): NDR/Marion von der Mehden, NDR/Marion von der Mehden, NDR/Marion von der Mehden