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Taskforce Profifußball? Diese Zukunft wollen die Fans sehen

Taskforce Profifußball? Diese Zukunft wollen die Fans sehen

Die Welt steckt in der Krise. Corona hat den Planeten seit vielen Monaten fest im Griff, der Blick in die Zukunft ist so unsicher wie selten zuvor.

Das gilt auch für den Fußball, der sich aber nicht nur aufgrund der Pandemie ungeahnten Herausforderungen stellen muss. Deswegen wurde in Deutschland daher im vergangenen Oktober ein Projekt ins Leben gerufen, das sich mit der Zukunftsgestaltung rund um den rollenden Ball befassen sollte.

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Die Rede ist von der Taskforce "Zukunft Profifußball", die vor kurzem 17 Handlungsempfehlungen für die deutschen Klubs vorstellte. Nachhaltigkeit und wirtschaftliche Stabilität standen im Vordergrund. Von Fan-Seite gab es bereits massive Kritik.

Seit ihrer Entstehung hatte sich die Arbeitsgruppe der Deutschen Fußball Liga (DFL), die aus 37 Expertinnen und Experten aus den Bereichen Sport, Gesellschaft, Politik und Wirtschaft besteht, mit der Zukunft des deutschen Profifußballs auseinandergesetzt. Mit dabei waren unter anderem DFB-Direktor Oliver Bierhoff, SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil, Grünen-Politiker Cem Özdemir, Anti-Korruptions-Kämpferin Sylvia Schenk und der frühere Sky-Chef Carsten Schmidt, der nun die Geschicke von Hertha BSC bestimmt.

Fans begrüßen Einführung der Taskforce

Nun wurden die ersten Ergebnisse in einer repräsentativen Umfrage unter die Lupe genommen. Beim Bundesliga-Barometer befürwortete eine überwältigende Mehrheit der 5.028 befragten Menschen die Einführung der Taskforce (95,3%).

Auch die Einbindung verschiedenster Vertreter aus der Bundesliga und ihrem Umfeld wurde von 87,2 Prozent begrüßt. So weit, so gut. Allerdings sind 63,1 Prozent der Fans der Meinung, dass die Stimme der Fußball-Anhänger durch einige Vertreter von Fan-Organisationen in der Taskforce nicht ausreichend repräsentiert sei.

Die Befragten sollten außerdem die 17 Handlungsempfehlungen der Taskforce im einzelnen bewerten. An vorderster Stelle stehen dabei die Maßnahmen zur "langfristigen Nachwuchsförderung". Auf einer Skala von eins bis fünf (eins = sehr wichtig, 5 = nicht wichtig), wurde dieser Aspekt im Schnitt mit 1,41 bewertet. Dicht gefolgt von der "Regulierung der Spielerberaterbranche" (1,42).

Auch die anderen von der Taskforce angeregten Handlungsempfehlungen der Spitzenklubs wurden mit mindestens "wichtig" bewertet.

50+1 und Investitionen am wenigsten wichtig

Die Fans können sich zum Beispiel für eine Arbeitsgruppe zur "Stärkung wirtschaftlicher Stabilität von Klubs" begeistern, diesem Thema wurde eine Wichtigkeit von 1,75 zugewiesen. Die Förderung von Jugendfußball (auch im Frauenbereich) war ebenfalls von Bedeutung (1,76).

Am wenigsten am Herzen lag den Umfragen-Teilnehmern die "Evaluierung von Strukturen für kontrollierte strategische Investitionen im Rahmen von 50+1". Hier wurde ein Wert von 2,23 erreicht.

Die 17 Handlungsempfehlungen der Taskforce und ihre Bewertung im Bundesliga-Barometer im Überblick:

Maßnahmen zur langfristigen Nachwuchsförderung: 1,41
Regulierung der Spielerberaterbranche: 1,42
Arbeitsgruppe zur Stärkung wirtschaftlicher Stabilität von Klubs: 1,75
Bereitstellung eines Beratungsangebots für (Jugend-)SpielerInnen und deren Familien: 1,76
Grundsätzliches Bekenntnis zu Nachhaltigkeit im deutschen Profifußball: 1,79
DFL-Kommission zur Intensivierung des Dialogs mit unterschiedlichsten Fangruppen: 1,80
Ausarbeitung von Kriterien für einen konstruktiven Klub-Fan-Dialog: 1,85
Entwicklung eines Wertegerüsts, Verhaltenkodex und Menschenrechtskonzepts: 1,88
Partnerschaften mit Fokus auf nachhaltigem und verantwortungsvollen Handeln und Wirtschaften: 2,02
Förderung von Frauenfußball: 2,04
Schaffung einer Instanz zur regelmäßigen Umsetzungsprüfung der Taskforce-Handlungsempfehlungen: 2,15
Kampagnen zur besseren Sichtbarkeit und Auszeichnung sozialen und gesellschaftlichen Engagements: 2,16
Internationale Reformen zur Stärkungen der wirtschaftlichen Stabilität in Zusammenarbeit mit der Politik: 2,17
Förderung von Frauen im Fußball: 2,19
Stärkung eines themenübergreifenden Wissensaustausch zwischen Ligen und Klubs: 2,20
Einrichtung einer Kommission Nachhaltigkeit und Verantwortung: 2,21
Evaluierung von Strukturen für kontrollierte strategische Investitionen im Rahmen von 50+1: 2,23

Das Bundesliga-Barometer von Prof. Dr. Alfons Madeja in Nürnberg gehört zu den ältesten und zuverlässigsten Umfrage-Initiativen im Sport. Weitere Informationen sind über diesen Link erhältlich: https://bundesligabarometer.de/registrieren