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"Tabubruch": So reagieren Merz und Schulz auf den Wahl-Eklat in Thüringen

Nach dem Wahl-Eklat in Thüringen: Sowohl CDU-Politiker Friedrich Merz als auch der ehemalige SPD-Chef Martin Schulz sind schockiert über den Ausgang, wie sie in der ZDF-Talkshow "Markus Lanz" erklärten.

Der gestrige Tag endete in einem Eklat: Bei der Wahl in Thüringen wurde der FDP-Politiker Thomas Kemmerich zum neuen Ministerpräsidenten gewählt worden - und zwar mithilfe der Stimmen der CDU und der AfD. Während deutschlandweit Demonstrationen stattfanden, berief Moderator Markus Lanz in seiner ZDF-Talkshow eine Sondersitzung ein: Zu Gast waren der CDU-Politiker Friedrich Merz und der ehemalige SPD-Chef Martin Schulz, die die Wahl heftig kritisierten.

Das Ergebnis sei zwar zu erwarten gewesen. "Das ist ein Dammbruch, das ist ein Tabubruch, der nicht hätte passieren dürfen", erklärte Merz aber. "Dass sich jemand von der FDP aufstellen lässt, wissend, dass er möglicherweise nur dann Ministerpräsident wird, wenn er von der AfD mitgewählt wird." Auch zu dem Abstimmungsverhalten der Thüringer CDU-Abgeordneten äußerte sich der Politiker: "Mich irritiert das in hohem Maße, was da passiert ist, das hätte in dieser Form nicht passieren dürfen."

Auch Schulz kritisierte den Wahlausgang: "Ich glaube, der große Sieger des heutigen Nachmittags heißt Höcke. Man muss zur Kenntnis nehmen, dass der Führer des rechtsextremistischen Flügels der AfD heute bestimmt hat, wer Ministerpräsident in Thüringen wird. Darin besteht eine Neuerung in der deutschen Politik." Den Wirtschaftswissenschaftler Henrik Enderlein zitierend, sagte Schulz, es sei kein Dammbruch, dass Kemmerich gewählt wurde, sondern, dass dieser die Wahl angenommen habe.

Außerdem betonte Merz, dass es mit ihm zu keiner Zusammenarbeit mit der AfD komme. "Ich werde der AfD niemals die Hand reichen", so der Politiker.