Türkischer Oppositionsführer bekräftigt vor Wahl Demokratisierungs-Pläne

Wenige Tage vor der Wahl in der Türkei hat der türkische Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu seine Pläne für eine Wiederherstellung der Demokratie in der Türkei bekräftigt.
Wenige Tage vor der Wahl in der Türkei hat der türkische Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu seine Pläne für eine Wiederherstellung der Demokratie in der Türkei bekräftigt.

Wenige Tage vor der Wahl in der Türkei hat der türkische Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu seine Pläne für eine Wiederherstellung der Demokratie in der Türkei bekräftigt. In einem Interview mit den ARD-"Tagesthemen" kündigte der CHP-Politiker im Falle eines Sieges seines Sechs-Parteien-Bündnisses viele Veränderungen an, um nach zwei Jahrzehnten des "Ausblutens der Demokratie" diese wieder herzustellen. Was sein Bündnis, in dem sich sechs Parteien mit sehr unterschiedlicher Ausrichtung zusammengefunden haben, vereine, sei "die Sehnsucht nach Demokratie."

Neben einer Verfassungsänderung solle ein gestärktes parlamentarisches System eingeführt und die Verfassung geändert werden. "Sämtliche demokratischen Standards der Europäischen Union werden wir, ohne die Öffnung eines neuen Kapitels durch die EU abzuwarten, vollständig umsetzen", sagte Kilicdaroglu. Die Türkei werde dann in eine neue Phase eintreten: "Politisch sagen wir, es wird Frühling in der Türkei", sagte der Oppositionsführer.

Kililcdaroglu kündigte zudem die Freilassung politischer Gefangener an: "In der Türkei des 21. Jahrhunderts sollte keiner inhaftiert werden, weil er seine Meinung kundtut".

In der Türkei finden am Sonntag Präsidentschafts- und Parlamentswahlen statt. Erstmals könnte es für den seit 20 Jahren regierenden Staatschef Recep Tayyip Erdogan knapp werden - Umfragen zufolge liegt Kilicdaroglu in der Wählergunst vorn.

Ihm sei es wichtig, die Unterstützung der Menschen einzuholen, betonte Kilicdaroglu in dem ARD-Interview. "Wohin jemand, der kein Demokrat ist, wohin eine autoritäre Regierung die Türkei geführt hat, das haben ja nicht nur wir, sondern mittlerweile die ganze Welt gesehen", sagte er über Erdogan.

kbh/gt