Sundance Festival unterstützt Anti-Trump-Proteste

Das Sundance Film Festival wird von Trumps Amtseid überschattet. (Bild: Getty Images)
Das Sundance Film Festival wird von Trumps Amtseid überschattet. (Bild: Getty Images)

Das Sundance Film Festival ist ein Symbol des liberalen Independent-Kinos. Die nächste Ausgabe wird allerdings von der Amtseinführung Donald Trumps überschattet. Nun haben die Organisatoren bekannt gegeben, wie sie mit möglichen Protesten umgehen wollen.

Vor vier Jahren war der 20. Januar beim Sundance Film Festival ein Freudentag. Für einige Stunden nahmen sich Stars und Besucher eine Auszeit, um die Amtseinführung von US-Präsident Barack Obama im Fernsehen zu verfolgen. Schauspieler Jake Gyllenhaal und Produzent Harvey Weinstein flogen sogar von Park City im US-Bundesstaat Utah in die Hauptstadt, um die zweite Amtszeit Obamas persönlich einläuten zu können. Jetzt aber steht dem bedeutendsten Filmfest des unabhängigen Kinos eine deprimierende Ausgabe bevor: Am zweiten Festivaltag wird der neue US-Präsident Donald Trump vereidigt.

Es ist kaum vorstellbar, dass das Festival den Zeitenwechsel ohne ein Zeichen des Protests verstreichen lassen wird. Schließlich ist das von Hollywoodstar Robert Redford gegründete Branchentreffen der Inbegriff für ein Kino, in dem Minderheiten und Unterdrückte eine Stimme finden. Konkrete Formen hat der Anti-Trump-Protest zwar noch nicht angenommen. Die Organisatoren haben aber bereits klargestellt, dass sie Demonstrationen nicht im Wege stehen werden – im Gegenteil.

Robert Redford ist der Gründer des Branchentreffs. (Bild: Getty Images)
Robert Redford ist der Gründer des Branchentreffs. (Bild: Getty Images)

Das Sundance Institute plant bislang keinen eigenen Protestmarsch gegen den Republikaner. Falls Bedarf bestehe, werde es aber bei der Realisierung solcher Demonstrationen behilflich sein, sagte ein Sprecher dem Branchenblatt „The Hollywood Reporter“. Das Institut unterstütze als Kunstorganisation Meinungsfreiheit: „Wir streben immer danach, eine sichere Umgebung für Künstler zu schaffen“, hieß es. Deshalb will das Festival potenzielle Organisatoren von Demonstrationen mit der Stadtverwaltung von Park City ins Gespräch bringen.

So mancher Dauergast bei dem Festival wird die Ausgabe vom 19. bis 29. Januar hingegen ganz ausfallen lassen oder zumindest am Anfang fehlen. Am 21. Januar werden allein beim Women’s March on Washington Tausende von Trump-Gegnerinnen erwartet.