Stuntfrauen werden am Set sehr oft belästigt

Sie sind die heimlichen Stars der Branche und machen die Jobs, mit denen sich Schauspieler die Finger nicht schmutzig machen wollen: Stuntmänner und -frauen, die für den Action-Faktor in Hollywood-Blockbustern über Autos springen, durch Feuer laufen und sich 20 Meter tief ins Ungewisse stürzen.

In einer Umfrage unter 43 Stuntfrauen kam heraus, dass ganze zwei Drittel der taffen Mädels an Filmsets schon mal gemobbt wurden oder sexuelle Belästigung erlebt haben. Die meisten von ihnen gaben an, von anderen Stuntfrauen zu wissen, die bereits genau dasselbe erlebt haben.

Oft, so kam in der Umfrage heraus, sind es die Stunt-Koordinatoren – meist männlichen Geschlechts – von denen die Belästigung ausgeht. Durchgeführt wurde die informelle Umfrage von Stuntfrau Julie Johnson, die in Filmen wie „Spider Man 2“ und „Dirty Harry“ mitspielte. Die Veteranin gründete im Jahre 1967 die „Stuntwoman’s Association“, mit der sie für die Rechte von Stuntfrauen kämpft.

Neben den erschreckenden Ergebnissen zu sexueller Belästigung und der Behandlung von Stuntfrauen kam bei der Umfrage heraus, dass ein großer Teil der Frauen – 35 Prozent – erlebt hat, dass statt ihnen ein männlicher Kollege in Frauenkleidung Stunts durchgeführt hat. Auch erschreckend: Oft seien es weiße Stuntleute mit in der Maske ethnisch angepasstem Look, die Stunts für afroamerikanische oder asiatische Schauspieler durchführen.

Zudem fühle sich ein Viertel der befragten Stunt-Doubles am Set unwohl oder schlecht behandelt. Auch Verletzungen sind in der Branche nicht selten: 75% der Teilnehmerinnen berichteten, mindestens eine Verletzung erlitten zu haben, während 40% antworteten, mehr als drei Mal verletzt worden zu sein.

Bild: Rexfeatures, Instagram/AgentofShieldsbts