Studie zeigt: Frauen sind in Hollywood auf dem Vormarsch – aber nur etwas

Nach all der Kritik an der Geschlechterungleichheit in der Traumfabrik scheint sich langsam etwas zu ändern: Mehr Frauen drehen in Hollywood erfolgreiche Filme. Das zeigt nun eine neue Studie. Doch von Gleichberechtigung kann noch lange nicht die Rede sein.

Gal Gadot als “Wonder Woman”. Regisseurin Patty Jenkins spielt seit dem Blockbuster ganz oben in Hollywood mit. (Bild-Copyright: REX/Shutterstock)
Gal Gadot als “Wonder Woman”. Regisseurin Patty Jenkins spielt seit dem Blockbuster ganz oben in Hollywood mit. (Bild-Copyright: REX/Shutterstock)

Laut einer neuen Studie von “Directors Guild of America” (DGA), der Gewerkschaft der Regisseurinnen und Regisseure, sollen mehr Frauen in Hollywood erfolgreiche Filme drehen. Untersucht wurden alle Filme, die 2017 mehr als 250.000 Dollar, rund 214.000 Euro, in die US-amerikanischen Kinokassen gespielt haben. Das Ergebnis: Bei 12 Prozent der Kassenschlager haben Frauen Regie geführt. Im Vergleich zum Vorjahr waren es somit fast doppelt so viele.

Frauenpower gab es unter anderem von Patty Jenkins, die bei “Wonder Woman” Regie geführt hat, und Greta Gerwig, die bei “Lady Bird” hinter der Kamera das Zepter übernommen hat. Ein Grund zum Jubeln sind die Ergebnisse aber noch lange nicht. Zwar sind deutlich mehr Frauen in der Filmproduktion involviert, doch von den 181 Filmen, die von der DGA bewertet wurden, sind gerade einmal 22 Streifen von Regisseurinnen. Die Herren der Schöpfung haben somit bei 159 Filmen Regie geführt.

Ähnliche ungenügend sieht es bei dunkelhäutigen Filmemachern aus: Nur jeder zehnte Film wird laut DGA von “People of Color”, also von “Menschen mit dunkler Hautfarbe”, gedreht – und das ist ein deutlicher Rückschritt. Zum Vergleich: Im Jahr 2013 wurden 17 Prozent aller Kassenschlager von Nichtweißen gedreht, 2016 noch 13 Prozent.

Für den “Directors Guild of America”-Präsidenten Thomas Schlamme sind diese Zahlen ein absolutes Unding. Es sei unfassbar, dass schon wieder nur wenige Frauen und dunkelhäutige Menschen bei erfolgreichen Spielfilmen Regie geführt haben, so Schlamme. Das Geschichtenerzählen “sollte so vielfältig sein, wie die Welt um uns herum.” Das gelinge nur, wenn verschiedenste Menschen die Chance bekommen, “ihren Blickwinkel auf die Leinwand zu bringen.”

Bestes Beispiel “Black Panther”: Die Geschichte über den schwarzen Superhelden ist in den USA mit knapp 700 Millionen Dollar, über 600 Millionen Euro, der bislang erfolgreichste Film des Jahres.