Stephen Kings „Es“: Warum diese kontroverse Szene im Film fehlt

Der Altmeister des Horror-Genres, Stephen King, hat mit “Es” einen Roman für die Ewigkeit geschrieben. (Bild: AP Photo)
Der Altmeister des Horror-Genres, Stephen King, hat mit “Es” einen Roman für die Ewigkeit geschrieben. (Bild: AP Photo)

Eine Woche nach Stephen Kings 70. Geburtstag am 21. September startet die Neuverfilmung seines Horror-Klassikers „Es“ in den deutschen Kinos. Einige konnten den Film bereits sehen. Fazit: Die Umsetzung ist gelungen. Doch eine extrem verstörende Szene aus dem Buch fehlt in dem Blockbuster – aus gutem Grund.

Eines kann man den Fans von Stephen King nicht vorwerfen: Sie sind sicher keine Mimosen, wenn es um verstörende Szenen und Bilder geht. Die wandelnde Leiche, die in „Shining“ aus einer Badewanne steigt, oder der von den Toten auferstandene Junge Gage in „Friedhof der Kuscheltiere“ – all das ist gruseliger Nervenkitzel und bleibt lange im Gedächtnis.

Eine Szene in Stephen Kings Meisterwerk „Es“ aus dem Jahr 1986 ist allerdings derart beunruhigend, dass selbst Horror-Fans sie in der nun anlaufenden Verfilmung nicht vermissen werden. Dabei ist es gar keine klassische Horrorfilm-Szene. Seit der Veröffentlichung des Buches diskutieren King-Fans über eine Sequenz, in der nur Kinder vorkommen: Was wollte der Meister damit bezwecken? Warum musste er ausgerechnet ein solches Ereignis schildern?

Und darum geht es: Am Ende des in der deutschen Übersetzung 1.500 Seiten langen Epos beschreibt King, wie die sieben Kinder des „Klub der Verlierers“, wie sie sich selber nennen, nachdem sie „Es“ bezwungen haben, miteinander Sex haben. Um einen Bund für die Ewigkeit zu besiegeln, schließen die Kinder nicht nur Blutsbrüderschaft, sondern veranstalten auch eine Art Orgie.

Die erst 14 Jahre alte Beverly Marsh hat der Reihe nach Sex mit den sechs Jungs, mit denen sie den „Klub der Verlierer“ bildet. Dabei wird King in der Beschreibung ziemlich anschaulich. Im Buch soll dieser Akt die Freundschaft der Kinder festigen. In der echten Welt gab es einen Aufschrei: Man nannte Stephen King damals einen Sexisten, einen Pädophilen und Schlimmeres. Musste diese Szene wirklich sein, fragten sich damals nicht wenige Leser.

Bereits in der ersten Verfilmung von „Es“ für das amerikanische Fernsehen im Jahr 1990 verzichtete man auf die explizite Szene. Und auch jetzt fehlt sie wieder. Die Orgie im Abwasserkanal von Derry wird wohl immer den Buchseiten vorbehalten bleiben.

Obwohl die kontroverse Szene fehlt, erhält der Film in den USA eine Altersfreigabe ab 17 Jahre, in Deutschland darf man den Horror-Streifen laut FSK schon mit 16 Jahren gucken. Einige konnten Film in Vorab-Vorstellungen schon sehen. Das Urteil fällt überwiegend positiv aus, wie die Kommentare der Filmfans auf filmstarts.de nahe legen. Ein Petz S. Schreibt: „Hab den Film bei uns in einer Obscure Night gesehen, sehr detailreich gefilmt, war positiv überrascht und es gibt sehr viele Easter Eggs die Hardcore Fans des Originals und des Horrors sofort erkennen werden.“

Am 28. September läuft „Es“ in den deutschen Kinos an.