Starkes Comeback auf Ibiza: Frodeno auf Platz vier

Jan Frodeno verpasst das Podium nur knapp
Jan Frodeno verpasst das Podium nur knapp

Ex-Weltmeister Jan Frodeno (41) hat ein starkes Comeback gefeiert und das Podium beim Triathlon auf Ibiza nur knapp verpasst. Der langjährige Dominator der Szene musste sich bei den PTO European Open nur drei Ausnahme-Athleten der neuen Generation geschlagen geben: Nach 3:16:03 Stunden kam er hinter Max Neumann (Australien), Vorjahresweltmeister Kristian Blummenfelt (Norwegen) und Magnus Ditlev (Dänemark) ins Ziel.

Bei den Frauen triumphierte Anne Haug. Die 40-Jährige holte auf der abschließenden Laufstrecke gewaltig auf und distanzierte Ashleigh Gentle (Australien) und die Britin Lucy Charles-Barclay. Das Ziel erreichte Haug nach 3:38:01 Stunden und sicherte sich die Siegprämie in Höhe von 100.000 Dollar. "Es pusht mich einfach, gegen die Besten der Welt anzutreten", sagte Haug: "Im ersten Rennen der Saison weiß man nie, wo man steht." Das galt umso mehr für Frodeno.

616 Tage hatte Frodeno keinen Triathlon mehr vollendet. Wegen eines Teilrisses der Achillessehne musste er die Nachhol-WM in Utah sausen lassen, bei der Challenge Roth gab er unter Schmerzen auf. Es folgte ein Fahrradsturz im Sommer, infolgedessen sich seine Hüfte entzündete und der Hawaii-Traum platzte. Gleich dreimal musste er wegen des nach eigener Aussage "toxischen Cocktails" unters Messer, bangte zeitweise gar darum, jemals wieder normal gehen zu können.

Am Ende dieser Saison will Frodeno seine erfolgreiche Karriere beenden, zuvor hat er noch Starts bei der EM in Hamburg (4. Juni) und der WM in Nizza (9. September) geplant. Auf Ibiza startete seine Abschiedstour, nachdem er seine Teilnahme am 70.3 Ironman Oceanside am 1. April wegen einer Viruserkrankung hatte absagen müssen. Nach 2 km Schwimmen, 80,2 km Radfahren und einer Laufstrecke von 17,8 km bewies Frodeno sich und der Konkurrenz, dass mit ihm wieder zu rechnen ist.

Zufrieden war er dennoch nicht. Die Beine seien schwer gewesen, sagte Frodeno: "Ich wollte aggressiv sein, aber es war heute definitiv nicht mein Tag auf dem Rad." Im vom Veranstalter ausgerufenen Duell der Generationen war Frodeno am Ende chancenlos.

Nach dem Schwimmen hatte er noch auf Platz zwei gelegen, verlor dann aber den Anschluss. Im Ziel hatte Frodeno 2:16 Minuten Rückstand auf Neumann (27), 1:49 Minuten auf Blummenfelt (29) und 26 Sekunden auf Ditlev (25). Hinter sich ließ Frodeno auf der speziellen Mitteldistanz unter anderem den zweimaligen Olympiasieger Alistair Brownlee aus Großbritannien und Ironman-Vizeweltmeister Ben Kanute (USA).