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Spice-Girls-Merchandise wurde unter unmenschlichen Bedingungen produziert

Die Spice Girls – mittlerweile ohne Victoria Beckham – sorgen gerade mit ihren Charity-Shirts für negative Schlagzeilen. (Bild: Getty Images)
Die Spice Girls – mittlerweile ohne Victoria Beckham – sorgen gerade mit ihren Charity-Shirts für negative Schlagzeilen. (Bild: Getty Images)

Sie stehen für Frauenpower und setzen sich seit Karriere-Hochzeiten für die Bestärkung von Frauen ein. Doch ausgerechnet die Spice Girls ließen Charity-Shirts, wenn auch unwissend, von Frauen unter unmenschlichen Arbeitsbedingungen produzieren.

Bereits Ende des vergangenen Jahres machten die Spice Girls mit einer Merchandise-Linie auf sich aufmerksam. Die T-Shirts, deren Front die Aufschrift “#IWANNABEASPICEGIRL” und Rückseite “GENDER JUSTICE” (deutsch: Geschlechtergerechtigkeit) ziert, sollte nicht nur ein Fan-Statement sein, sondern auch dem guten Zweck dienen.

Produktion in Bangladesch

So sollten 11,60 Pfund pro T-Shirt (19,40 Euro) an die Wohltätigkeitsorganisation Comic Relief gehen, die mit den Erlösen wiederum die “Gleichheit für Frauen” fördern wolle. Doch eine Recherche der britischen Zeitung “The Guardian” offenbarte nun, dass die Charity-Shirts in einem Sweatshop in Bangladesch hergestellt wurden. Sie wurden von Frauen produziert, die gerade mal umgerechnet 40 Cent in der Stunde verdienen.

“Hier geht es ganz um die Unterstützung von Frauen und darum, ihnen zu helfen, gehört zu werden. Wir fühlen uns geehrt, unsere #IwannabeaSpiceGirl-Kampagne zu launchen & @ComicRelief zu unterstützen. Hol dir jetzt dein T-Shirt! Link in der Bio.”

Außerdem sollen sie gezwungen worden sein, 16 Stunden am Tag zu arbeiten. Von ihren Vorgesetzten wurden die Arbeiterinnen zudem als “Hurentöchter” beschimpft, heißt es. “Wir werden nicht ausreichend bezahlt und arbeiten unter unmenschlichen Bedingungen”, klagte eine Betroffene gegenüber der britischen Zeitung. Und weiter: “Viele Arbeiterinnen können die Erniedrigung und den Druck seitens des Managements nicht ertragen, und sie kündigen.” Während viele von ihnen aufgrund der Arbeit Nacken- und Rückenprobleme haben, sollen immer wieder Arbeiter wegen der Hitze in der Fabrik ohnmächtig werden.

Spice Girls sind schockiert

Doch wie konnten die Spice Girls für ihre Charity-Shirts ausgerechnet eine derartige Produktionsstätte auswählen? Sowohl von der Girlband als auch von der Organisation Comic Relief heißt es, man habe den Händler vorab auf ethische Korrektheit geprüft. Doch dieser habe ohne Wissen der Auftraggeber den Hersteller gewechselt. Ein Sprecher der Spice Girls ließ verlauten, dass die Bandmitglieder “zutiefst geschockt und erschüttert” seien.