SpaceX verschiebt Start der Crew-6 zur ISS

Das US-Raumfahrtunternehmen SpaceX von Multimilliardär Elon Musk hat den Start einer Falcon-9-Rakete zur Internationalen Raumstation ISS verschoben. Die Crew-6-Mission wurde am Montag zwei Minuten vor dem geplanten Start abgebrochen, weil es ein Problem mit den Bodensystemen gab, wie die US-Raumfahrtbehörde Nasa auf Twitter mitteilte. Der Treibstoff wurde wieder abgepumpt, die Crew musste wieder aussteigen.

Die Trägerrakete sollte am Montag am Kennedy Space Center im US-Bundesstaat Florida starten und mit einer Dragon-Raumkapsel zwei US-Astronauten, einen russischen Kosmonauten und einen Raumfahrer aus den Vereinigten Arabischen Emiraten ins All bringen. Nasa-Chef Bill Nelson unterstützte den Abbruch des Starts. Er sei "stolz" darauf, dass die Sicherheit der Crew bei der Nasa und bei SpaceX immer im Mittelpunkt stehe, erklärte er. "Die bemannte Raumfahrt ist ein riskantes Unterfangen, und wie immer werden wir fliegen, wenn wir bereit sind."

Wenn die technischen Probleme gelöst sind, soll nach Angaben der Nasa am Donnerstag um 00.34 Uhr (Ortszeit, 06.34 Uhr MEZ) ein neuer Startversuch unternommen werden.

Die Crew-6, die aus den Nasa-Astronauten Stephen Bowen und Warren Hoburg von der Nasa, dem russischen Kosmonauten Andrej Fedjajew aus Russland und dem Astronauten Sultan al-Nejadi aus den Emiraten besteht, soll sechs Monate auf der ISS verbringen. Der 41-jährige al-Nejadi ist der vierte Astronaut aus einem arabischen Land und der zweite Astronaut aus den Emiraten, der ins All reist. 2019 verbrachte sein Landsmann Hassa al-Mansuri acht Tage auf der ISS.

Die Crew-6 soll nach einer mehrtägigen Übergabe die Crew-5 auf der ISS ablösen. Die Russin Anna Kikina, die US-Astronautin Nicole Mann und ihr Landsmann Josh Cassada sowie der Japaner Koichi Wakata waren im Oktober ebenfalls an Bord einer Dragon-Raumkapsel auf der ISS eingetroffen und sollen nun zur Erde zurückkehren.

Außerdem befinden sich derzeit noch der US-Astronaut Frank Rubio und die russischen Kosmonauten Sergej Prokopjew und Dmitri Petelin auf der ISS. Sie sollten ursprünglich Ende März mit der russischen Sojus-Kapsel MS-22 zur Erde zurückfliegen. Die an der ISS angedockte Kapsel wurde Mitte Dezember aber offenbar durch einen kleinen Meteoriten beschädigt, der ein Leck im Kühlsystem des Raumschiffs verursachte.

Die Mission der drei Raumfahrer wurde wegen der Panne um sechs Monate verlängert. Am Sonntag erreichte die unbemannte Sojus MS-23, die am Freitag vom Weltraumbahnhof im kasachischen Baikonur gestartet war, die ISS. Die Kapsel soll die drei auf der Raumstation festsitzenden Raumfahrer im September zur Erde zurückbringen.

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