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Soft-Opening: Berliner Galerien sind in Pandemie-Zeiten erfinderisch

Berlin. Kennet Lekko erwähnt zuerst das Hormon „Serotonin“, wenn er von seinem Corona-Sommer spricht. Das ist ungewöhnlich, weil es wohl einer der schwersten Sommer für den 28 Jahre alten Künstler aus Estland war. Er musste in diesem Sommer für einen Lieferdienst Essen ausfahren, in einer dieser bunten Jacken, damit er überleben konnte. „Aber durch den Sport wurde auch Serotonin ausgeschüttet“, sagt er und lacht. „Das hat mich irgendwie glücklich gemacht, und das war manchmal wichtig. „Und schau mal, ich hab Gewicht verloren.“

Wenn Lekko sich an Silvester 2019/2020 erinnert, denkt er an einen vollen Terminkalender. Der Maler hatte ein Atelier mit vier Meter hohen Wänden in Weißensee und eine Menge Bilder gemalt. Er hat einen sehr speziellen Stil, der leicht wiederzuerkennen ist: Er verwendet Neon-Farben, männliche sowie weibliche Geschlechtsorgane, popkulturelle Symboliken, ungemischte Farben auf Leinwand und Textil – und darüber englische Sprüche. Auf einem Bild mit Teletubbies steht „Get a job“. Auf einem anderen mit einer Person, der eine Axt im Kopf steckt: „All good“.

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Künstler Kennet Lekko (28) stammt aus Estland. Er musste während des Lockdowns bei einem Lieferservice ausfahren, um sich den Lebensunterhalt zu verdienen. <span class="copyright">Sören Kittel</span>
Künstler Kennet Lekko (28) stammt aus Estland. Er musste während des Lockdowns bei einem Lieferservice ausfahren, um sich den Lebensunterhalt zu verdienen. Sören Kittel

Eine Ausstellungseröffnung mitten in der Pandemie

Einige dieser Werke sind jetzt in der Galerie Mazzoli in der Eberswalder Straße 30 ausgestellt. Dass das möglich ist – inmitten der Pandemie –, ist für Kennet Lekko noch immer fast ein Wunder. „Das mit dem Lieferjob war überhaupt kein Spaß und war für mich eher eine totale Krise“, sagt er. „Aber wenn ich nicht die Hilfe dieses Teams gehabt hätte, wäre ich in einer tief...

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