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"So wie Warren Buffett"

Mit ethischen Investments die Welt verbessern. Gibt es zum guten Gewissen auch noch die gute Rendite? Vor einigen Jahren kam das sogenannte ethische Investieren in Mode. "Die Idee war, dass man mit seiner Geldanlage die Welt verbessern kann. Wenn die Anleger denjenigen Unternehmen, die nicht nachhaltig und verantwortungsvoll wirtschaften, das Kapital entziehen, würden diese Firmen aus dem Markt gedrängt.

Zu diesem Zweck hat FTSE, eine Tochter der Londoner Börse, ein Bewertungssystem entwickelt, den sogenannten „ESG-Score“ - environment, social responsibility, governance. Er bewertet jedes einzelne Unternehmen danach, ob es sich nach den drei Gesichtspunkten Umwelt, soziale Verträglichkeit und Führungsqualität nachhaltig und verantwortungsvoll verhält. Zum Umweltaspekt gehört, dass sich die Tätigkeit nicht negativ auf die Artenvielfalt auswirkt, die Umwelt nicht mit unnötigen Mengen CO2 belastet, den Wasserverbrauch minimiert, mit den Ressourcen schonend umgeht und die Umwelt nicht unnötig schädigt. Zum sozialen Bereich gehören die Menschenrechte, der Standard der Arbeitsplätze, die Sicherheit und die Gesundheit der Beschäftigten und die Verantwortlichkeit gegenüber den Kunden", sagt Marktexperte und Buchautor Thomas Gebert.

Unter Führungsqualität versteht man kurz gesagt das Gegenteil von dem, was VW praktiziert hat. Ferner muss gegen Korruption hart vorgegangen werden und die Steuern in der nötigen Höhe bezahlt werden. "Ein Unternehmen mit einem sehr guten ESG-Score ist zum Beispiel die amerikanische Telefongesellschaft AT&T. Das ist kein Kunststück. Sie hinterlässt bei ihrer Tätigkeit keinen großen Fußabdruck in der Umwelt, der Ressourcenverbrauch ist gering und in dem Unternehmen mit über 250.000 Angestellten sind die verschiedenen Ethnien anteilig berücksichtigt. Nun ist die Frage, ob sich das verantwortungsbewusste Handeln auch in Börsenerfolg ummünzen ließ.

Dazu hat der Index-Sponsor MSCI, der auch den berühmten Welt-Index im Programm hat, untersucht, wie sich diese Einstellung auf den Anlageerfolg ausgewirkt hätte. MSCI zeigte großes Interesse an diesem Vorgehen, da sich möglicherweise aus dem ESG-Score ein Index entwickeln ließe, der diesem Aspekt bei der Geldanlage Rechnung tragen könnte.

Es hat sich jedoch bei umfangreichen Studien herausgestellt, dass diese Art der Aktienauswahl nach ethischen Gesichtspunkten zu einem deutlich schlechteren Anlageergebnis in der Vergangenheit geführt hat. Über die Gründe wurde spekuliert. So ist es möglich, dass nachhaltige, umweltbewusste und vorbildliche Unternehmen per se wegen dieser Attraktivität schon hoch bewertet sind und man die Aktie dadurch zu teuer kauft und entsprechend weniger Kurspotenzial vorhanden ist. Schmutzige und verantwortungslose Unternehmen, wie zum Beispiel aus der Kohle-Industrie, wurden eher gemieden, dem Gewissen der Anleger zuliebe. Dadurch waren diese Aktien entsprechend billiger und besaßen eher Nachholpotenzial. Schade, dass sich vorbildliches Verhalten nicht auszahlt.

Das schmutzigste, gewissenloseste, unverantwortlichste und am wenigsten nachhaltige Unternehmen mit dem niedrigsten ESG-Score aller 500 im S&P enhaltenen Firmen ist übrigens Warren Buffetts Berkshire Hathaway. Um so richtig Profit zu machen muss man offensichtlich sein Gewissen über Bord werfen – so wie Warren Buffett", sagt Buchautor Thomas Gebert.

Mehr zu Thomas Gebert gibt es unter http://www.gebertbrief.de/.