So grausam sind die „Disney“-Märchen wirklich

Die ursprünglichen Handlungen von beliebten Kindermärchen, wie „Cinderella“, „Arielle“ und „Rapunzel“ sind definitiv nichts für schwache Nerven. Um das Publikum nicht zu verschrecken, nahm Disney grausame Handlungsstränge einfach komplett aus dem Skript. Hier geht’s zu den Hard Facts.

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RAPUNZEL

„Rapunzel – neu verföhnt“ heißt ein Computeranimationsfilm aus dem Hause „Disney“, der 2010 in den Kinos lief. Die Handlung des 260 Millionen US-Dollar teuren Kinderfilms ist nur an das Ursprungsmärchen „Rapunzel“ der Brüder Grimm angelehnt. Dass einige Passagen gestrichen oder komplett umgeschrieben wurden, liegt wahrscheinlich daran, dass der Plot alles anders als kindgerecht ist. In der Originalfassung wird Rapunzel – nachdem sie den Königssohn über ihr langes Haar zu sich in den Turm gelassen hat – von einer Zauberin in die Wüste verbannt. Dort gebärt sie Zwillinge und lebt mehrere Jahre lang isoliert und verzweifelt. Der Königssohn erklimmt währenddessen erneut den Turm und trifft dort statt seiner Geliebten die Zauberin. In seiner Verzweiflung stürzt er sich in die Tiefe und verliert in einem Dornenbusch sein Augenlicht . Erst nach vielen Jahren trifft der Prinz seine Geliebte in der Wüste wieder und wird durch ihre Tränen von seiner Blindheit geheilt. (Bild: Rex Features)

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DIE EISKÖNIGIN – VÖLLIG UNVERFROREN

Disney’s Animationsfilm „Die Eiskönigin – völlig unverfroren“ basiert lose auf „Die Schneekönigin“, einem Märchen des Dänen Hans Christian Andersen. Kein Wunder, schließlich sind einige Passagen von Andersens wunderschöner Geschichte um ein Mädchen, das seinen entführten Spielgefährten sucht, ziemlich grausam. In der Ursprungsgeschichte trifft ein vom Teufel geschaffener Spiegel-Splitter das Herz und das Auge des Waisenkindes Kay. Sein Herz wird daraufhin zum Eisklumpen und mit seinen Augen kann er fortan in allem Schönen nur noch Hässliches wahrnehmen. (Bild: Disney)

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SCHNEEWITTCHEN

Die böse Königin erleidet in der Ursprungsfassung des Märchens, die von den Brüdern Grimm verfasst wurde, einen wirklich furchtbaren Tod. Auf der Hochzeit muss sie für ihre üblen Taten so lange in rotglühenden Eisenpantoffeln tanzen, bis sie tot zusammenbricht. Autsch! In der „Disney“-Version des Klassikers aus dem Jahre 1961 wurde diese Passage natürlich … gestrichen. (Bild: Disney)

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ARIELLE, DIE MEERJUNGFRAU

Natürlich endet Disney’s „Arielle, die Meerjungfrau“ im überraschenden Happy End. Das kann man von Hans Christian Andersens Märchen aus dem Jahre 1837 nicht behaupten. In der Originalfassung heiratet der Prinz eine Prinzessin aus dem Nachbarkönigreich. Um ihr Leben zu retten und in ein Meereswesen zurückverwandelt zu werden, müsste die kleine Meerjungfrau den Prinzen eigentlich töten. Das bringt sie nicht über das Herz. Sie löst sich stattdessen in Schaum auf und wird zu einem Luftgeist. (Bild: Facebook/The little Mermaid)