Siemens-Rivale ABB: Gewinn hoch, Marge hoch – darauf haben die Anleger gewartet

Nach schwierigen Jahren hat der Schweizer Industriekonzern ABB mit starken Zahlen zum zweiten Quartal aufgewartet. Vor allem die Gewinnentwicklung und der steigende Auftragseingang überzeugen. Die Aktie legt deutlich zu, nach der schwachen Entwicklung in den vergangenen Monaten könnte es nun zum Befreiungsschlag kommen.

Der Umsatz legte im zweiten Quartal zwar nur moderat um fünf Prozent auf 8,9 Milliarden Dollar zu – organisch ohne Konsolidierungs- und Währungseffekte betrug das Wachstum lediglich ein Prozent. Allerdings kletterte der operative Gewinn vor Abschreibungen (EBITA) um zwölf Prozent auf 1,2 Milliarden Dollar. Die Marge zog entsprechend um 60 Basispunkte auf 13,0 Prozent an. Stark auch der Auftragseingang: Dieser lag mit 9,5 Milliarden Dollar 14 Prozent über dem Vorjahr.

Während sich die Experten beim Umsatz im Vorfeld etwas mehr erhofft hatten, lagen die Gewinnzahlen über den Erwartungen. Gut gelaufen ist es vor allem in der Sparte Robotik und Antriebe. Auch das Geschäft mit der Automatisierung in der Industrie verzeichnete bei den Aufträgen zweistellige prozentuale Wachstumsraten.

Erste Impulse

Nach der schwachen Kursentwicklung in diesem Jahr kommen die starken Zahlen zur richtigen Zeit. Die Aktie braucht einen Befreiungsschlag, ABB muss die Anleger wieder von den Wachstumschancen des Konzerns überzeugen. Vor allem die Megatrends Robotik und Automatisierung sorgen langfristig für viel Fantasie. Wer investiert ist, bleibt dabei. Neueinsteiger können zunächst abwarten, ob die Aktie aus ihrer charttechnischen Lethargie erwacht.