Sterben Delfine im Schwarzen Meer wegen der KriegsgerÀusche unter Wasser?
Biologen sorgen sich um die steigende Zahl toter und verletzter Delfine, die seit dem Ukraine-Krieg an die KÌsten des Schwarzen Meeres in Bulgarien, Russland, RumÀnien und in der TÌrkei gespÌlt werden. Allein in Sewastopol auf der Krim und im russichen Sotschi zÀhlten Meeresbiologen mehr als 700 tote und 90 gestrandete Delfine, im Vorjahr waren es gerade mal 350 tote Tiere.
"Es gibt menschengemachte Störungen wie UnterwassergerÀusche, die durch den Krieg hervorgerufen werden. Es geht um den Gebrauch von Sonar, Geschossen, das GerÀusch von Explosionen. All diese Dinge wirken sich negativ auf Delphine und ihre Beute aus", sagt der Direktor des "Nemo"-Aquariums Odessa, Stanislaw Duz.
Die tÃŒrkische Stiftung fÃŒr Meeresforschung (TUDAV) schlÀgt angesichts des zunehmenden Delfinsterbens Alarm und warnt vor den verheerenden Folgen des Krieges auf die Artenvielfalt im Schwarzen Meer - denn auch kleinere Tiere und Meerespflanzen wÃŒrden durch die erhöhte KriegsaktivitÀt im Wasser - wie etwa durch das Auslaufen von Ãl und Gas gesunkener Schiffe und explodierenden Geschossen - zerstört werden.
Vor dem Ukraine-Krieg schÀtzten Biologen den Bestand im Schwarzen Meer auf rund 250.000 Delphine.
"Die menschengemachte GerÀusche beeintrÀchtigen ihre FÀhigkeit zu jagen und fressen. Sie sind gestresst. Und der Stress fÌhrt dazu, dass sie in einem schlechten Gesundheitszustand sind und sie unter schlechten Bedingungen leben", erklÀrt Darya Daniluk, TierÀrztin im Aquarium von Odessa.
Ende April mussten diese Delfine aus SicherheitsgrÌnden aus dem umkÀmpften Charkiw nach Odessa gebracht werden. Allerdings blieben die Ìberaus sozialen und intelligenten Tiere als Gruppe zusammen und wurden von ihren Pflegern begleitet - ein Luxus, den wild lebende Delfine im Schwarzen Meer nicht haben.
Experten warnen, dass die Zahl der durch Sonar und andere Kriegsschiffe verwirrten und getöteten Tiere weiter steigen wird.