"Soll ich Sie schlagen oder treten?" WWM-Kandidatin bietet Jauch Prügel an

Sie sieht so freundlich aus und droht dennoch dem Moderator Schläge an. Doch Joana Günther hat einen guten Grund für ihre seltsame Frage.

Mit dem Vornamen Günther ist man gestraft - das sagt Günther Jauch immer wieder gern selbstironisch. Sein Gegenüber beim "Wer wird Millionär?"-Zockerspecial am Montagaband hieß auch Günther, doch zum Glück nur mit dem Nachnamen.

Joana Günther studiert in Bonn Jura. Die junge Dame sei so schmal, dass man ihr ihre Freizeitbeschäftigung kaum zutrauen würde, findet der Moderator. "Sie machen Kraftsport und Kickboxen", weiß er. Später solle sie doch eine Kostprobe ihrer Fertigkeiten zeigen - falls sie so weit käme. Nachdem Joana Günther die 2.000-Euro-Frage ebenso versiert beantwortet wie sämtliche Hürden davor, entscheidet Jauch: "Damit ist der Weg frei, dass Sie mich anlernen im Kickboxen."

Im Ring stehen sich gegenüber: Günther gegen Günther! Der schmächtige Jauch als Kampfsportler? Eine merkwürdige Vorstellung. Merkwürdiger ist eigentlich nur die Frage, welche die Kandidatin ihm stellt: "Soll ich Sie schlagen oder treten?" Das ist natürlich höflich gemeint. "In welcher Reihenfolge gefällt es Ihnen denn besser?", erwidert Jauch, ebenso entgegenkommend. Darauf sie sanftmütig: "Wie Sie mögen."

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Günther Jauch: "Jetzt hat sie den Opa geschont"

Ein verbaler Schlagabtausch vor einem Wrestling-Match klingt deutlich martialischer, aber hier treffen eben zwei höfliche Kickboxer aufeinander. Als er die Handpratzen für das Sparring trägt, macht sich Jauch Sorgen, ob er heil aus der Sache herauskommt. Entsprechend zaghaft schlägt Joana Günther zu. "Das ist ja für Mädchen!", rutscht es Jauch heraus. Beim nächsten Schlag bemerkt er: "Okay, jetzt ist sie motiviert."

Die Kandidatin berichtet: "Mir wurde schon mal die Kniescheibe rausgetreten." Das macht Jauch nicht gerade Mut. Doch die Tritte auf Oberschenkelhöhe, die sie nun demonstriert, haben mehr mit Pantomime gemein als mit Kampfkunst. "Jetzt hat Sie den Opa geschont", findet Jauch. Kein Wunder: Jana Günther braucht den Moderator noch, um an die Million oder gar die Zockerspecial-Doppelmillion zu kommen.

"Ich habe mal in einem Gruselhaus mitgearbeitet"

Mit spielerischer Leichtigkeit überschreitet sie die 16.000-Euro-Marke. Ab dieser Stufe stehen auch im Zockerspecial alle Joker zur freien Verfügung. Den ersten braucht sie gleich: "Für welche Tiere ist Dülmen im Münsterland bundesweit bekannt?" Die Antwort ist 32.000 Euro wert. Wildhunde, Wildkatzen, Wildpferde oder Wildgänse stehen zur Wahl. Das Publikum besteht erneut nur aus 17 Kandidaten, die bereits in vergangenen Sendungen abgeräumt haben. Das Ergebnis ist eindeutig: 100 Prozent sind für die "Wildpferde".

Erneut macht Jauch darauf aufmerksam, dass mehr in der Kandidatin steckt als man ihrem freundlichen Wesen zutraut. "Ich habe mal in einem Gruselhaus mitgearbeitet", reagiert sie auf das Stichwort. In einer solchen Geisterbahn mit echten Menschen war sie als Erschreckerin tätig. Für Amüsement im Saal sorgt ihr Bekenntnis: "Als die ersten Gäste reinkamen, habe ich mich noch erschrocken - ich wusste nicht, dass es schon los geht und da ist ja auch wenig Licht und gruselige Musik ... Ich habe vor Schreck geschrien und dann haben die sich auch erschreckt." Jauch will die Gage wissen und Joana Günther erklärt: "Das habe ich unentgeltlich gemacht ... Deswegen bin ich jetzt hier."

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"So kommen wir nicht weiter"

Bei der 250.000-Euro-Frage ist gefragt, welche Band aus rein formalen Gründen noch nicht in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen werden konnte. Der befragte Zusatzjoker ist ein alter Bekannter: Janos Pigerl fiel vergangenen Montag tief - von 750.000 Euro auf 1.000 Euro. Er rät zu Coldplay. Die Kandidatin schiebt den 50:50-Joker nach, und neben Coldplay bleibt noch Metallica stehen. Ihr fehlt dennoch der Mut.

Gefühlt minutenlang diskutiert sie mit Jauch, ob sie die Gier oder die Angst gewinnen lassen soll. Jauch durchschaut, dass Joana Günther in ihm lesen will wie in einem Buch - und macht die Klappen zu: "So kommen wir nicht weiter." Die Kandidatin entscheidet sich - dem Credo des Specials zum Trotz - gegen das Zocken und geht mit 125.000 Euro.

Stewardess-Höhenflug endet bei 125.000 Euro

Bitter: Mut hätte sich bezahlt gemacht, denn Coldplay wäre korrekt. Immerhin ein Happy End für Janos Pigerl, der 500 Euro dazugewinnt. Die Band müsse erst ihr 25-jähriges Bestehen hinter sich bringen, um in die heiligen Hallen des Rock-Ruhms zu gelangen, erklärt Jauch. Joana Günther dagegen kann bereits jetzt den Ruhm genießen, als erste Kandidatin in der Geschichte von "Wer wird Millionär?" den Moderator geschlagen zu haben.

Stewardess Susanne Berthes aus Weinsheim hat bereits Brad Pitt und Jennifer Aniston an Bord begrüßt. An diesem "Wer wird Millionär?"-Abend endet ihr Höhenflug bei 125.000 Euro. Für Alfons Müller geht es dagegen am Freitag in der Fortsetzung des Zocker-Specials weiter. Er steht vor der 8.000-Euro-Frage.

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