Schiri-Boss wird deutlich: "Hau-drauf-Mentalität"
Die Bundesliga-Schiedsrichter haben in den vergangenen Wochen viel Kritik einstecken müssen. Nun hat Lutz Michael Fröhlich reagiert.
Der Schiedsrichter-Boss des DFB erklärte bei Bild-TV: „Ich würde mir grundsätzlich wünschen, dass wir einen anderen Umgang pflegen.“ Er forderte zudem „sachlich-fachlichere Debatten. Irgendwie erinnert mich das im Moment so ein bisschen an eine Hau-drauf-Mentalität.“ (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Auch die Nutzung von Tablets auf der Trainerbank während der Spiele ist dem 65-Jährigen ein Dorn im Auge. „Die TV-Bilder für die Trainerriege hatten ja eigentlich einen anderen Ursprung: Dass man das Spiel, die Spielentwicklung verfolgen und gegebenenfalls anhand von Bildmaterial die Mannschaft umstellen kann. Also taktische Zwecke“, sagte er. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Trainer-Challenge? „Interessanter Aspekt“
Fröhlich wurde noch deutlicher: „Es ist eigentlich nicht dazu gedacht, dass man die Schiedsrichter-Entscheidungen permanent kontrolliert und sich dann entsprechend darüber aufregt.“ Das ist im Profi-Fußball allerdings inzwischen üblich.
Auch zum Thema Challenge äußerte sich Fröhlich. Verschiedene Trainer, darunter Oliver Glasner und Julian Nagelsmann hatten eine Trainer-Challenge, wie es sie bereits in anderen Sportarten wie zum Beispiel dem American Football gibt, ins Gespräch gebracht. „Natürlich diskutieren wir die Challenge auch intern im Schiedsrichter-Bereich. Es ist ein interessanter Aspekt“, sagte Fröhlich.
Er betonte allerdings auch: „Allerdings denke ich, dass es jetzt im Moment aufgrund der Aufgeregtheiten in den letzten Wochen erstmal angezeigt ist, dass man sich mit den Problemen zum System auseinandersetzt.“ (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
Er ergänzte: „Wenn man den Innovationsprozess immer wieder mit neuen Ideen belastet, bevor man die alten Probleme endgültig gelöst hat, ist es auch nicht besonders hilfreich.“