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Schauspielerin Rose McGowan: „Harvey Weinstein hat auch mich vergewaltigt“

Schon vor einem Jahr sprach Rose McGowan darüber, von einem Studioboss vergewaltigt worden zu sein. (Bild: AP Photo)
Schon vor einem Jahr sprach Rose McGowan darüber, von einem Studioboss vergewaltigt worden zu sein. (Bild: AP Photo)

Der Skandal um Hollywood-Produzent Harvey Weinstein nimmt immer größere Ausmaße an. Nachdem etliche Schauspielerinnen bestätigt haben, von dem Filmemacher sexuell genötigt worden zu sein, beschuldigt nun auch Rose McGowan Weinstein – und übt dabei auch heftige Kritik an Amazon-Chef Jeff Bezos.

Monatelang hatte die „New York Times“ recherchiert. Am 5. Oktober ließ die renommierte Zeitung schließlich die Bombe platzen: Harvey Weinstein, Produzent von Blockbustern wie „Gangs of New York“, soll mehrere Schauspielerinnen vergewaltigt haben. Und das über einen Zeitraum von drei Jahrzehnten. Hollywood befindet sich seither im Ausnahmezustand.

Nachdem bereits etliche Stars wie Gwyneth Paltrow und Angelina Jolie bekannt gaben, von dem Kino-Mogul belästigt worden zu sein, äußerte sich nun auch Darstellerin Rose McGowan. Auf Twitter hatte die 44-Jährige bereits im Oktober 2016 gepostet, dass sie in der Vergangenheit von einem Studioboss vergewaltigt worden sei. Einen Namen nannte sie damals allerdings nicht.

Das hat sich nun geändert. Auf Twitter schrieb die Schauspielerin in einer Reihe von Tweets Amazon-Gründer Jeff Bezos an.

McGowan wirft dem Amazon-Chef vor, sein Unternehmen hätte sie in der Vergangenheit nicht ernst genommen: „Ich habe dem Vorstand Ihres Studios mitgeteilt, dass HW mich vergewaltigt hat. Immer und immer wieder habe ich das gesagt. Er meinte, das sei nicht bewiesen. Ich sagte, ich sei der Beweis.“

McGowan nimmt in dem Tweet Bezug auf Roy Price, der für Amazon Prime verantwortlich ist, das Filme und Serien produziert. Price wurde vor geraumer Zeit übrigens selbst wegen Belästigungsvorwürfen suspendiert. Mit dem Kürzel „HW“ ist ganz offensichtlich Harvey Weinstein gemeint – in späteren Tweets nennt sie dessen vollen Namen.

Hier schrieb McGowan in einer ganzen Reihe weiterer Tweets, ebenfalls in Richtung Amazon: „Ich hatte bereits ein Drehbuch an Ihr Studio verkauft, das sich in der Entwicklung befand. Als ich hörte, dass Weinstein daran interessiert sei, bat ich den Studioboss nachdrücklich darum, das Richtige zu tun. Ich wurde ignoriert. Der Deal wurde abgewickelt. Amazon gewann einen schmutzigen Oscar. Ich habe meinen Anwalt angerufen, gesagt, dass ich mein Drehbuch zurückwill. Aber bevor ich dazu kam, teilte mir Amazon Studios mit, dass meine Show gestorben sei. Jeff Bezos, ich appelliere an Sie, Vergewaltiger, Pädophile und Sexualstraftäter nicht mehr zu unterstützen. Ich liebe Amazon, aber Hollywood ist verkommen.“

Diese neuen Vorwürfe tauchten auf, nachdem Rose McGowan kurzzeitig auf Twitter gesperrt wurde. Nach dem Artikel in der „New York Times“ hatte sich die Schauspielerin mehrfach auf der Plattform zu dem Fall geäußert. Auf ihrem Instagram-Account schrieb sie: „Twitter hat mich gesperrt. Da sind mächtige Kräfte am Werk.“ Sie rief ihre Fans auf, sie in ihrem Kampf um Gerechtigkeit zu unterstützen.

Twitter hat sich zu der Sperrung bereits geäußert: McGowan habe eine private Telefonnummer in einem ihrer Tweets veröffentlicht, was gegen die Richtlinien verstoße. Unter dem Hashtag #WomenBoycottTwitter hatten weibliche Promis angekündigt, am Freitag, dem 13. Oktober, Twitter zu boykottieren.

Mehr als 30 Frauen aus der Schauspielbranche haben mittlerweile publik gemacht, in der Vergangenheit Opfer von Harvey Weinstein geworden zu sein.