Scharfe Worte in Richtung Westen: Putin wähnt die Welt am Wendepunkt der Geschichte
Der russische Präsident Wladimir Putin hat dem Westen vorgeworfen, weltweit die Regeln bestimmen zu wollen sowie Ländern und Völkern die Souveränität zu verweigern. Putin sagte voraus:
„Die Zeit der ungeteilten Vorherrschaft des Westens bei weltweiten Angelegenheiten geht zu Ende, die unipolare Welt wird zu etwas Vergangenem. Wir befinden uns an einem Wendepunkt der Geschichte. Vor uns liegt das wahrscheinlich gefährlichste, unberechenbarste und gleichzeitig wichtigste Jahrzehnt seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs“, erläuterte der russische Präsident.
Die missliche Lage auf dem Energiemarkt sei das Ergebnis mehrerer Fehler des Westens, so Putin.
„Wie wir jetzt sehen können, wurde die Lage durch die Zerstörung von innereuropäischen Gasfernleitungen weiter verschlechtert. Das ist entsetzlich, dennoch werden wir Zeuge solcher traurigen Vorgänge. Weltweite Macht ist genau das, was für den sogenannten Westen hier auf dem Spiel steht. Aber dieses Spiel ist gefährlich, blutig und schmutzig", so Putin.
„Wer Wind säht, wird Sturm ernten"
Michailo Podoljak, Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, griff den von Putin in seiner Rede genutzten Ausspruch „Wer Wind säht, wird Sturm ernten" auf und ergänzte: Der Sturm kommt.
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin erachtet langfristig weniger Russland, sondern vielmehr China als die größte Gefahr für sein Land. „Die Nationale Verteidigungsstrategie beschreibt Russland als eine akute Gefahr. Das Wort akut haben wir mit Bedacht gewählt. Anders als China kann Russland die Vereinigten Staaten langfristig systematisch nicht herausfordern", sagte Austin.
China sei der einzige Konkurrent, der sowohl die Absicht habe, die weltweite Ordnung umzugestalten, als auch über die Macht verfüge, das zu tun, so Austin weiter.