Schüler ersticht Lehrerin an Privatschule in Frankreich

Ein Schüler hat während des Unterrichts in einer Schule in Südwestfrankreich eine Lehrerin mit einem Messer erstochen. Der mutmaßliche Täter sei weder der Polizei noch der Justiz bekannt gewesen, teilte die Staatsanwaltschaft am Mittwoch mit. Es werde wegen Mordes ermittelt. Laut Ermittlerkreisen hatte der Junge allerdings psychologische Probleme.

Der 16-Jährige sei am Mittwoch während einer Spanisch-Stunde in einer zehnten Klasse auf die Lehrerin losgegangen, berichteten Mitschüler der Nachrichtenagentur AFP. "Er war sehr ruhig. Er hat ihr das Messer in den Oberkörper gestoßen, ohne ein Wort zu sagen", sagte die 16-jährige Ines.

Die 52 Jahre alte Frau starb noch vor Ort. Der Junge wurde nach Angaben der Staatsanwaltschaft in Untersuchungshaft genommen und verhört. Die Tat ereignete sich an einem katholischen Gymnasium im Badeort Saint-Jean-de-Luz an der Atlantikküste. Medienberichten zufolge sagte der Junge nach seiner Tat, er sei "besessen" gewesen. Er soll Medikamente gegen Stress genommen haben, berichteten Mitschüler einer Lokalzeitung.

Bildungsminister Pap Ndiaye sprach den Angehörigen sein Mitgefühl aus und rief für Donnerstag zu einer Schweigeminute in den Schulen auf.

In den vergangenen 40 Jahren gab es in Frankreich weniger als ein Dutzend tödliche Angriffe auf Lehrer. Der Lehrer Samuel Paty war im Oktober 2020 in einem Vorort von Paris von einem Dschihadisten enthauptet worden. 2014 war eine Lehrerin in der südlichen Stadt Albi von der Mutter eines Schülers erstochen worden. Die Täterin wurde später für schuldunfähig erklärt.

kol/dja