Timo Werner: "Das war ein spannender Moment"

Timo Werner hat beim FIFA Confederations Cup seine erste Duftmarke gesetzt. Beim 3:2-Erfolg der deutschen Mannschaft im Auftaktspiel gegen Australien kam der 21-Jährige nach 57 Minuten für Sandro Wagner ins Spiel.

Dort machte der Leipziger mit einem Pfostenschuss und einem eindrucksvollen Sololauf in der Schlussminute auf sich aufmerksam. Mit SPORT1 sprach er anschließend über den deutschen Turnierstart und den Auftritt von Keeper Bernd Leno.

SPORT1: Herr Werner, der Turnierauftakt ist gelungen. Haben Sie die vom Bundestrainer prognostizierte Anfangsnervosität verspürt?

Timo Werner: Nein. Wir haben schon nach wenigen Minuten das 1:0 gemacht und auch super gespielt. Wir haben es in der ersten Halbzeit überragend gemacht. Die zweite Hälfte war nicht so gut wie die erste. Aber nach so einer langen Saison ist dann irgendwann auch die Kraft weg. In der ersten Halbzeit sind wir ein Riesentempo gegangen. Das hat man dann in der zweiten ein bisschen gemerkt.

SPORT1: Das Stadion war nur gut zur Hälfte gefüllt. Wie haben Sie die Stimmung dort wahrgenommen?

Werner: Die Fans haben aber das Beste gemacht, was sie konnten. Das Stadion war zwar nicht ganz voll, aber das war okay.

SPORT1: Beim zweiten Gegentor hat es erstmals in einem Spiel mit deutscher Beteiligung einen Videobeweis gegeben. Wie haben Sie ihn erlebt?

Werner: Ich stand zu dem Zeitpunkt ja draußen, kurz vor der Einwechslung. Das war ein spannender Moment, ob das Tor jetzt zählt oder nicht. Ich weiß nicht genau, ob das den Fußball besser oder schlechter macht. Das müssen andere beurteilen. Auf jeden Fall wird es aber nicht mehr so viele Fehlentscheidungen geben.

SPORT1: Für Bernd Leno war es kein so guter Abend. Fühlen Sie mit Ihrem Torhüter mit?

Werner: Was heißt "nicht so guter Abend"? Die beiden Gegentore waren unglücklich, auch unglücklich abgefälscht. Ich würde ihm da keinen Vorwurf machen.

SPORT1: Leon Goretzka hat dem Spiel seinen Stempel aufgedrückt. Wie beurteilen Sie seine Leistung?

Werner: Leon war mit der beste Mann auf dem Feld. Nicht nur wegen des Tores. Auch seine Zweikämpfe und seine Läufe waren sehr beeindruckend.

SPORT1: Nun geht es am Donnerstag gegen Chile. An welchen Stellschrauben muss die Mannschaft bis dahin noch dringend drehen?

Werner: Wir sind eine komplett neu zusammengewürfelte Mannschaft. Wir haben uns zu diesem Zeitpunkt super präsentiert und auch klasse eingefunden als Team. Chile ist eine super Mannschaft, die hier mit ihrer besten Garde antritt. Das wird ein sehr, sehr schweres Spiel. Wir müssen uns dann auch nicht an dem Ergebnis messen. Wir haben hoffentlich danach noch mehrere Spiele, wo wir immer besser zusammenfinden, so dass wir möglichst bis ins Finale kommen.