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RWE: Das neue Selbstbewusstsein

RWE ist wieder im Angriffsmodus. Der Versorger, der im vergangenen Jahr noch um die Existenz kämpfte, hat seine Marktposition deutlich verbessert. Inzwischen will der Konzern die anstehende Konsolidierung in der Branche wieder aktiv gestalten. Ausreichend Möglichkeiten dafür dürfte es geben.

Ursachen für die tolle Entwicklung von RWE gibt es viele: Durch den erfolgreichen Börsengang der Tochter Innogy, die Befreiung von den Atomlasten und die milliardenschwere Rückzahlung der Brennelementesteuer wurde die Bilanz aufpoliert. Hinzu kommt, dass es auch operativ besser läuft. Die Strompreise, die Anfang 2016 bis auf 20 Euro pro Megawattstunde gefallen waren, kletterten wieder auf knapp 37 Euro. Hintergrund ist die deutliche Verknappung des Angebots, nachdem zahlreiche Kraftwerke in Europa aus dem Markt genommen wurden.

Viele Konzerne setzen inzwischen konsequent auf die Energiewende. Da die erneuerbaren Energien den Strombedarf aber noch lange nicht alleine decken können, werden die Kohlekraftwerke von RWE weiter benötigt. Der Vorteil: Gezielte Zukäufe können zu attraktiven Konditionen erfolgen – und sind finanziell wieder machbar. Potenzielle Ziele sind die Deutschland-Aktivitäten von Uniper, die Fortum bei einer Übernahme losschlagen könnte, oder auch das Kohle- und Gasgeschäft von EnBW.

Spekulativer Kauf

Die Aussicht auf Zukäufe sprechen für das neue Selbstbewusstsein von RWE. Auch die Angst vor einer Jamaika-Koalition dürfte unbegründet sein. RWE bleibt essenziell für die Versorgungssicherheit und sollte von steigenden Strompreisen sowie einer möglichen Einführung eines Kapazitätsmarktes profitieren. Auch das Chartbild ist stark. Spekulative Anleger setzen nach wie vor auf steigende Kurse.