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Rugby vs. Football: Was ist der Unterschied?

Rugby vs. Football: Was ist der Unterschied?

American Football hat sich im 19. Jahrhundert aus dem Rugby entwickelt. Trotzdem gibt es einige wichtige Unterschiede zwischen beiden Sportarten – beispielsweise in der Bekleidung, der Anzahl der Spieler und der erlaubten Passrichtung.

Was sind die Gemeinsamkeiten von Rugby und Football?

Eine auf den ersten Blick erkennbare Gemeinsamkeit von Rugby und Football ist die Form des Spielgeräts. In beiden Sportarten ist der Ball nicht rund, sondern oval. Zudem sind die Spieler sowohl beim Rugby als auch beim Football darum bemüht, den Ball hinter die gegnerische Torlinie zu bringen. Eine Gemeinsamkeit bilden auch die Abmessungen des Platzes, die rund 100 mal 50 Meter betragen.

Was sind die Unterschiede zwischen Rugby und Football?

Ebenfalls deutlich zu erkennen ist einer der Unterschiede zwischen Rugby und Football: die Kleidung. Während die Spieler beim American Football durch Helm und Protektoren an Schultern, Rücken und Beinen bestmöglich geschützt sind, tragen Rugby-Spieler lediglich Trikot und Hose. Selbst auf einen Helm wird verzichtet.

Der wohl wichtigste Unterschied zwischen Rugby und Football ist der Umstand, dass der Ball beim Rugby ausschließlich nach hinten gepasst werden darf. Beim American Football sind hingegen Pässe in alle Richtungen erlaubt.

Wenn beim American Football der ballführende Spieler zu Boden geht oder zumindest mit einem Knie oder Ellenbogen den Boden berührt, dann ist der Spielzug beendet. Beim Rugby läuft das Spiel dagegen weiter, wenn der Spieler mit dem Ball am Boden ist. Allerdings muss er den Ball dann sofort loslassen und darf ihn auch nicht wieder aufnehmen.

Ein Unterschied besteht zudem in der Spielzeit. Beim American Football dauert eine Partie vier mal 15, also insgesamt 60 Minuten. Beim Rugby sind es zwei Mal 40, also 80 Minuten. Auch die Anzahl der Spieler pro Mannschaft variiert. Beim Football besteht ein Team aus elf Spielern, beim Rugby sind es sieben, 13 oder 15 – je nachdem, welche Variante gespielt wird.

Wie funktioniert Rugby?

Beim Rugby ist es das Ziel der ballführenden Mannschaft, mit dem Spielgerät die gegnerische Torlinie zu überqueren. Ein erfolgreicher Versuch (Try) bringt vier Punkte (Rugby League und 7er-Rugby) beziehungsweise fünf Punkte (Rugby Union). Im Anschluss daran kann die erfolgreiche Mannschaft durch eine Conversion zwei Extrapunkte erzielen. Dies schafft sie, indem ein Spieler den Ball durch die Torstangen schießt.

Hat die verteidigende Mannschaft auf regelwidrige Art einen Try verhindert, dann bekommt das angreifende Team einen Penalty zugesprochen. Ist dieser erfolgreich, dann bringt er drei Punkte (Rugby League und 7er-Rugby) beziehungsweise zwei Punkte (Rugby Union). Eine weitere Möglichkeit zum Punkten bietet der Dropkick. Dabei schießt ein Spieler aus dem laufenden Spiel heraus den Ball, der kurz zuvor den Boden berührt hat, zwischen die Torstangen. Beim Rugby Union gibt es dafür drei Punkte, beim Rugby League einen Punkt. Beim 7er-Rugby ist der Dropkick hingegen nicht vorgesehen.

Wie funktioniert American Football?

Beim American Football hat die angreifende Mannschaft vier Versuche, um zehn Yards zu überwinden. Schafft sie dies, dann bekommt sie vier weitere Versuche, schafft sie es nicht, dann verliert sie den Ball. Raum kann durch Läufe und Pässe gewonnen werden. Überquert ein Angreifer mit dem Ball die Torlinie, dann erzielt er einen Touchdown. Seine Mannschaft bekommt dafür sieben Punkte. Anschließend kann sie einen oder zwei Extrapunkte erzielen.

Befindet sich die angreifende Mannschaft in der Nähe der gegnerischen Torlinie und hat nur noch einen Versuch, dann strebt sie meist danach, ein Field Goal zu erzielen. Das bringt drei Punkte (Alle Infos zu den wichtigen Begriffe im American Football). Die Verteidigung kann zwei Punkte verdienen, indem sie einen Gegenspieler hinter dessen eigener Torlinie zu Fall bringt.

Mehr zu den Regeln in der NFL hier.

Gibt es im Rugby einen Super Bowl?

Der Super Bowl ist das wohl wichtigste Spiel des Jahres im American Football. Es ist das Finale der National Football League (NFL) und wird von den Champions der beiden Conferences NFC (National Football Conference) und AFC (American Football Conference) bestritten. In diesem Sinne gibt es im Rugby keinen Super Bowl, weil in der Sportart keine so starke Liga wie die NFL existiert. Zudem spielen Nationalmannschaften im Rugby eine viel größere Rolle als im American Football.

Daher kommt einigen Rugby-Spielen eine gewisse Bedeutung zu. Dazu gehören beispielsweise die Endspiele der alle vier Jahre ausgetragenen Rugby-Union-Weltmeisterschaft und des jährlich stattfindenden Turniers Six Nations. Daran nehmen ausschließlich die Nationalteams aus England, Schottland, Wales, Irland, Frankreich und Italien teil. Ebenfalls einmal pro Jahr spielen die Nationalmannschaften von Neuseeland, Australien, Argentinien und Südafrika das Rugby Championship aus.

Die wichtigsten Vereinsturniere im Rugby

Auf Vereinsebene sind vor allem der European Rugby Champions Cup, der European Rugby Challenge Cup und Super Rugby nennenswert. An Ersteren nehmen ausschließlich europäische Teams teil, während Super Rugby Clubs von der Südhalbkugel vorbehalten ist. Der deutsche Meister wird im Rahmen der Rugby-Bundesliga ermittelt. Für das Halbfinale qualifizieren sich jeweils die beiden besten Teams aus dem Norden und dem Süden, die Sieger stehen sich dann im Finale um die Meisterschaft gegenüber.

Was ist älter – Rugby oder Football?

Sowohl Rugby als auch Football sind im 19. Jahrhundert entstanden. Allerdings ist Rugby älter, was auch daran zu erkennen ist, dass sich die Regeln vom American Football zum Teil aus denen vom Rugby entwickelt haben. Es heißt, dass Rugby im Jahr 1823 geboren wurde, und zwar in der englischen Stadt gleichen Namens. Dort trugen zwei Mannschaften ein Fußballspiel aus, wobei der Legende nach William Webb Ellis, ein Spieler des unterlegenen Teams, den Ball mit den Händen ins gegnerische Tor trug. Daher gilt Ellis heute als Erfinder von Rugby.

Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich American Football, wobei sich die neue Sportart an Elementen von Rugby und Fußball orientierte. Das erste Football-Match soll im November 1869 in New Brunswick (New Jersey) stattgefunden haben. Die Regeln entsprachen dabei jedoch mehrheitlich denen vom Fußball. Als Vater des American Football gilt Walter Camp, der ab 1876 die Regeln von Rugby so weit modifizierte, dass er dadurch Football erschuf.

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