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ROUNDUP/Giffey: Corona-Infektionen bei Kita-Kindern rückläufig

BERLIN (dpa-AFX) - Die Zahl der Corona-Neuinfektionen hat auch bei Kita-Kindern in Deutschland zuletzt einen kritischen Schwellenwert überschritten. Das geht nach Angaben von Familienministerin Franziska Giffey (SPD) aus aktuellen Zahlen der Corona-Kita-Studie hervor, die gemeinsam vom Familien- und vom Gesundheitsministerium finanziert wird.

"Die Gruppe von null bis fünf Jahren infiziert sich nach wie vor am seltensten mit dem Coronavirus. Die Zahl der Neuinfektionen liegt hier im bundesweiten Durchschnitt bei 59 pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen", sagte Giffey den Zeitungen der Funke Mediengruppe vor einer Sitzung des Corona-Kita-Rates an diesem Freitag.

Damit liegt die Sieben-Tage-Inzidenz allerdings auch bei Kita-Kindern über dem Wert von 50, den Bundeskanzlerin Angela Merkel als Zielmarke ausgegeben hat, bevor die Corona-Einschränkungen in Deutschland wieder gelockert werden können. Am Donnerstag gab das Robert Koch-Institut die Sieben-Tage-Inzidenz für ganz Deutschland mit 134 an.

"Bei den Sechs- bis Zehnjährigen liegt die Inzidenz derzeit bei 105", erklärte Giffey. Bei den Kita-Kindern und auch in dieser Gruppe sei die Tendenz rückläufig. "Wenn es zu Corona-Ausbrüchen in Kitas kommt, gehen diese meist auf Erwachsene zurück, die sich dort aufhalten, also auch Eltern, Hilfskräfte und Erzieherinnen und Erzieher."

Von den mehr als 56 000 Kitas in Deutschland beteiligen sich laut Giffey 13 000 beim Kita-Register, 7000 melden demnach regelmäßig Corona-Zahlen, die das Deutsche Jugendinstitut und das Robert Koch-Institut fortlaufend auswerten.

"Nach den aktuellsten Zahlen waren lediglich 5,8 Prozent der Kitas aufgrund von Infektionen ganz oder teilweise geschlossen, das heißt: in den anderen mehr als 90 Prozent lief der Betrieb", sagte Giffey. "Und das zeigt doch: Es war richtig, dass wir darauf gesetzt haben, Kitas offenzuhalten. Kitas sind keine Infektionstreiber."

Giffey forderte, dass Fachkräfte in der Kindertagesbetreuung als eine der ersten Gruppen die Möglichkeit zur Impfung bekommen sollte. In diesem Arbeitsfeld könne sich das Personal am wenigsten schützen. "Sie tragen ja meist auch keinen Mundschutz, weil die Mimik im Umgang mit Kleinkindern so wichtig ist." Auch Lehrerinnen und Lehrer sollten aus Sicht der Ministerin zu den ersten gehören, die sich impfen lassen können.