ROUNDUP/Aktien New York: Dow rutscht vor Feiertag wieder unter 30 000 Punkte

NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben am Mittwoch ihrer Kursrally seit Anfang November etwas Tribut gezollt. Der Leitindex Dow Jones Industrial <US2605661048> verlor zuletzt 0,47 Prozent auf 29 903,56 Punkte, nachdem er tags zuvor erstmals die Marke von 30 000 Punkten geknackt hatte. Für den marktbreiten S&P 500 <US78378X1072>, dem am Dienstag nur wenige Punkte zu einer Bestmarke gefehlt hatten, ging es um 0,30 Prozent auf 3624,47 Zähler bergab. Dagegen schaffte der zuletzt häufiger schwächelnde technologielastige Nasdaq 100 <US6311011026> ein Plus von 0,30 Prozent auf 12 115,86 Punkte.

Verantwortlich für die Zurückhaltung unter den Anlegern dürfte auch der kommende Feiertag Thanksgiving (Donnerstag) rsein, an dem an der Wall Street nicht gehandelt wird - und am Freitag schließt sie schon früher als üblich ihre Pforten. Deshalb nutzen viele Börsianer den Feiertag für ein verlängertes Wochenende. Investoren halten sich schon vorher zumeist bedeckt.

Am Mittwoch gab zudem eine ganze Flut insgesamt durchwachsener Konjunkturdaten keine klare Richtung vor. Für Gewinnmitnahmen spricht, dass der Dow - vor allem dank guter Nachrichten zu Corona-Impfstoffen - allein seit Monatsbeginn bis jetzt um gut 13 Prozent oder mehr als 3500 Punkte nach oben geschnellt ist.

Unter den Einzelwerten stach zur Wochenmitte der Elektro- und Brennstoffzellenauto-Entwickler Nikola mit einem Kursrutsch von über elf Prozent hervor. Unternehmenschef Mark Russell konnte offenbar Sorgen der Anleger nicht beschwichtigen, dass der Autobauer General Motors <US37045V1008> (GM) beim eigentlich geplanten Einstieg einen Rückzieher machen könnte - die GM-Aktien sanken um knapp zwei Prozent. Zudem befürchten einige Anleger, der Unternehmensgründer und ehemalige Chef Trevor Milton könnte einen Teil seines umfangreichen Nikola-Aktienpakets verscherbeln.

Ansonsten sorgten vor allem Geschäftszahlen für Bewegung. Bei Gap mussten die Anteilseigner nach Quartalszahlen einen Kurseinbruch von fast 19 Prozent verkraften. Der Umsatz des Bekleidungs-Einzelhändler fiel zwar besser als erwartet aus. Doch stark gestiegene Marketing- und Vertriebskosten sorgten für eine enttäuschende Ergebnisentwicklung. Zudem hat sich der Wert der Aktie in den vergangenen sieben Monaten vervierfacht.

Deere-Titel büßten ungeachtet eines guten Ausblicks 0,7 Prozent ein. Der Landwirtschaftsmaschinen-Hersteller äußerte sich optimistisch zum kommenden Jahr. Allerdings ist die Aktie seit Jahresbeginn auch schon um 50 Prozent gestiegen.

Dass sich der Computerkonzern Dell <US24703L1035> dank der Corona-Krise im dritten Quartal besser als erwartet geschlagen hat, half den gut gelaufenen Aktien nicht: Sie verloren fast drei Prozent und zollten so ihrem Anstieg von mehr als einem Drittel seit Jahresbeginn Tribut. Goldman-Analyst Rod Hall verwies zudem auf den verhaltenen Ausblick auf das Schlussquartal sowie die unsicheren Rahmenbedingungen für die Nachfrage.

Für die Papiere des Informationstechnik-Unternehmens Hewlett Packard Enterprise ging es trotz guter Zahlen und des angehobenen Ausblicks nach der Erholung der vergangenen Wochen um mehr als zwei Prozent nach unten.

Dagegen schafften die Aktien des PC- und Druckerherstellers HP Inc <US40434L1052> Inc ein Plus von über dreieinhalb Prozent. Er übertraf mit seinem bereinigten Quartalsergebnis je Aktie (EPS) die Konsensschätzung.