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ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Gewinne - Aufwärtstrend hält

PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die wichtigsten europäischen Börsen haben am Freitag zugelegt. Der EuroStoxx 50 <EU0009658145> setzte den behutsamen Aufwärtstrend fort, in dem er sich seit dem Kurssprung im Zuge der Vorstellung des Corona-Impfstoffkandidaten von Biontech <US09075V1026> und Pfizer <US7170811035> vor zweieinhalb Wochen befindet. Dass sich die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone im November wegen der Verschärfung der Corona-Krise merklich eintrübte, belastete nicht - wohl auch, weil Volkswirte mit noch Schlimmerem gerechnet hatten.

Zum Handelsende verbuchte der Eurozonen-Leitindex ein Plus von 0,48 Prozent auf 3527,79 Punkte und markierte einmal mehr ein Hoch seit Februar. Sein Wochenplus schraubte er auf rund 1,7 Prozent hoch. Der französische Cac 40 <FR0003500008> schloss am Freitag 0,56 Prozent fester bei 5598,18 Punkten. Beim britischen FTSE 100 <GB0001383545> reichte es immerhin für ein Plus von 0,17 Prozent auf 6373,84 Zähler - damit hinkte er den anderen Indizes aber erneut hinterher.

Im Branchenvergleich glänzten erneut Technologiewerte: Ihr Subindex im marktbreiten Stoxx Europe 600 <EU0009658202> gewann dank Rückenwinds aus den USA, wo der Technologiewerte-Index Nasdaq Composite <XC0009694271> erneut einen Rekord erreichte, 1,4 Prozent. Dagegen führte der Index der Immobilienunternehmen <CH0043274395> mit einem Minus von mehr als einem halben Prozent die Verliererliste an.

Die Aktien von Astrazeneca <GB0009895292> schüttelten ihre Schwäche im Tagesverlauf ab und schlossen rund 0,3 Prozent im Plus, womit sie ihre jüngste Verlustserie erst einmal stoppten. Die umstrittenen Corona-Impfstoff-Ergebnisse des Pharmakonzerns werden im Auftrag der britischen Regierung geprüft. Dies sei ein "erster, bedeutender Schritt bei der Zulassung des Vakzins, wenn er die Sicherheits-, Wirksamkeits- und Qualitätsstandards erfüllt", teilte das Gesundheitsministerium mit. Die Prüfung soll von der britischen Aufsichtsbehörde für Arzneimittel durchgeführt werden.

Zuvor waren Zweifel am Design der klinischen Studien und der hohen Wirksamkeit des Impfstoffs aufgekommen. Der schwedisch-britische Konzern plant daher zusätzliche Untersuchungen.

In Madrid brachen nach der geplatzten Übernahme durch die BBVA <ES0113211835> die Aktien der Banco de Sabadell <ES0113860A34> zeitweise um knapp 18 Prozent ein - letztlich betrug das Minus noch über 13 Prozent, womit die Gewinne der vergangenen zwei Handelswochen fast ausradiert sind. Die beiden Banken hatte Mitte November mit ihren Verhandlungen begonnen, konnten sich aber nicht auf einen Preis einigen. Die Anleger der BBVA wiederum hießen die Nachricht willkommen: Das Papier kletterte mit einem Plus von 5 Prozent auf den höchsten Stand seit Anfang März.

Daneben bewegten Analystenstimmen: Pernod Ricard <FR0000120693> stiegen um 2,3 Prozent, womit sie zu den Favoriten der Anleger im EuroStoxx zählten. Die Experten der US-Bank Morgan Stanley hatten sich zuvor positiv zum Sektor geäußert und diesen auf "attraktiv" hochgestuft.