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„The Rotten Apples“: Website listet Hollywood-Größen, denen sexuelle Belästigung vorgeworfen wird

Harvey Weinstein soll Schauspielerinnen sexuell belästigt haben. (Bild: AP Photo)
Harvey Weinstein soll Schauspielerinnen sexuell belästigt haben. (Bild: AP Photo)

Nachdem durch die „MeToo“-Bewegung eine Sexismus-Debatte ausgelöst wurde, befindet sich Hollywood im Wandel. Nun wurde eine neue Website gelauncht, die vor Schauspielern und Regisseuren warnt, die sich sexueller Übergriffe schuldig gemacht haben sollen.

Namen wie Harvey Weinstein, Kevin Spacey und Bryan Singer bestimmten in den letzten Wochen die Schlagzeilen der internationalen Presse. Ihnen und einigen anderen Film-Persönlichkeiten werden sexuelle Belästigung und Übergriffe vorgeworfen. Auf „therottenappl.es“ wird jetzt vor diesen Männern gewarnt.

Aufgebaut ist die Seite wie eine Datenbank mit Suchfeld, in das beliebige Filme und Serien eingegeben werden können. Spielte in einem der Filme eine Person mit, der sexuelle Belästigung vorgeworfen wird, wird der Name der Person unter dem Suchfeld angezeigt.

Im Falle des Blockbusters „Gangs of New York“ etwa liefert die Seite zwei Ergebnisse – sowohl Harvey Weinstein als auch Bob Weinstein. Klickt man auf die Namen, gelangt man jeweils zu einem Artikel über die mutmaßlichen Belästigungen der prominenten Filmemacher. Wurde ein Film oder eine Serie gesucht, bei denen nach Meinung der Website-Betreiber keine potenziellen Täter mitgewirkt haben, wird das Ergebnis „Fresh Apple“ (dt. frischer Apfel) angezeigt.

Dass noch nicht allen der meist männlichen Beschuldigten ein Fehlverhalten oder gar eine Straftat nachgewiesen werden konnte, spielt für die Macher von „The Rotten Apples“ offenbar keine Rolle. „Das Ziel der Seite ist es, ein Bewusstsein zu schaffen und zu zeigen, wie allgegenwärtig sexuelles Missverhalten in Film und Fernsehen ist – und dabei zu helfen, einen ethischen Medienkonsum einfacher zu machen“, heißt es auf der Internetseite. Außerdem ist der Hinweis zu finden: „Diese Datenbank ist weder perfekt, noch sollten die Ergebnisse als Fakten verstanden werden.“ Schließlich handelt es sich bei einigen bloß um Anschuldigungen, Beweise gibt es in vielen Fällen noch nicht.

Produzent Bryan Singer ist als Negativbeispiel auf der Seite „Rotten Apples“ zu finden. (Bild: AP Photo)
Produzent Bryan Singer ist als Negativbeispiel auf der Seite „Rotten Apples“ zu finden. (Bild: AP Photo)

Hinter der Website stecken Bekam Nutt, Tal Wagman, Annie Johnston und Justice Erolin. Sie alle sind in der Werbebranche tätig. Schon kurz nach dem Launch soll es bei „Rotten Apples“ bereits eine halbe Million Suchanfragen gegeben haben, wie die Gründer in einem Interview mit „Vanity Fair“ erklärten. Außerdem erhielten sie zahlreiche E-Mails, die neue Informationen lieferten oder auf Korrekturen hinwiesen.

Die Seite scheint das Interesse der Serien- und Filmfans geweckt zu haben. Auch bei Twitter finden sich bereits die ersten Einträge von Usern, die das Tool ausprobiert haben und froh waren, dass ihr Lieblingsformat offenbar nicht betroffen ist.

„Was für eine Erleichterung“

Trotz des bisherigen Erfolgs der Seite wollen die Macher aber keinen Profit damit machen, versicherten sie der „Vanity Fair“: „Das ist nicht unsere Intention.“

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