Roman Polanski: "Man versucht, mich zu einem Monster zu machen"

Im November wurden erneute Vergewaltigungsvorwürfe gegen Regisseur Roman Polanski laut. In einem Interview wies der Regisseur nun die Anschuldigungen von sich.

Seit Jahrzehnten sieht sich Regisseur Roman Polanski mit Vergewaltigungsvorwürfen konfrontiert. Zuletzt warf ihm die französische Fotografin Valentine Monnier vor, sie 1975 in seinem Schweizer Haus geschlagen und vergewaltigt zu haben. Nun äußerte sich der 86-Jährige erstmals zu den neuen Anschuldigungen und erklärte, die Vorwürfe seien "absolut absurd": "Man versucht, mich zu einem Monster zu machen", so Polanski.

Monniers Anschuldigungen wurden kurz vor dem Start von Polanskis Films "Intrige" laut, der Mitte November in die französischen Kinos kam und ab 6. Februar 2020 auch in Deutschland anläuft. "Es ist leicht, jemanden zu beschuldigen, wenn die Tat seit Jahrzehnten verjährt ist und es kein rechtliches Verfahren mehr geben kann, um mich zu entlasten", erklärte Polanski. "Zweifellos sorgten die Vorwürfe der Vergewaltigung nicht mehr für genügend Aufsehen, es war notwendig, eine Schicht hinzuzufügen." Und weiter betonte er: "Ich schlage keine Frauen!"

1977 hatte Polanski mit der damals 13-jährigen Samantha Geimer Geschlechtsverkehr, es kam zu einem Prozess. Nachdem sich der Richter nicht an eine Absprache mit Polanski gehalten hatte, floh der Filmemacher aus den USA und ließ sich in Frankreich nieder. "Ich bin an die Lügen gewöhnt, meine Haut ist verdickt. Aber für meine Kinder und für Emmanuelle ist es schrecklich. Sie leiden enorm. Sie werden in Social Media beleidigt und bedroht", sagte Polanski nun. "1977 habe ich einen Fehler gemacht, und es ist meine Familie, die ein halbes Jahrhundert später den Preis dafür bezahlt."

Polanski ist seit 1989 mit der Schauspielerin Emmanuelle Seigner verheiratet. Ihre beiden gemeinsamen Kinder, Morgane und Elvis, sind ebenfalls als Schauspieler tätig.