Rock on!: Leben und Werk von Rockstars auf der Leinwand

Das wilde Leben und Wirken von Rockmusikern gehört zu den reizvollsten Stoffen für die Kinoleinwand. Nicht nur ihre Kunst und ihr Weg zum Ruhm sondern auch ihre Ausschweifungen und Abstürze bieten spannende Geschichten. Aus Anlass des Starts der Kinodoku „Amy“ präsentieren wir die erfolgreichsten Biopics und Filmdokus über unvergessliche Rockstars.

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„Amy“
Fans von Amy Winehouse waren erschüttert, als sie vom frühen Tod ihres Idols am 23. Juli 2011 erfuhren. Wirklich überrascht dürfte aber kaum jemand gewesen sein, dass die britische Soulsängerin nur 27 Jahre alt wurde. Winehouse verkaufte in ihrer kurzen Karriere 25 Millionen Platten und gewann sechs Grammys. Der Erfolg machte die „Rehab“-Sängerin aber nicht glücklich. Sie starb mit über vier Promille Alkohol im Blut. Der Dokumentarfilm „Amy“ beleuchtet ab 16. Juli das Phänomen.

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„The Doors“ (1991)
Tod mit 27 Jahren ist in Rockzirkeln ein leider nur allzu bekanntes Phänomen. Neben Winehouse, Janis Joplin, Kurt Cobain und Brian Jones starb auch Jim Morrison in diesem Alter. 20 Jahre nach dem Tod des Frontmanns der Doors offenbarte Regisseur Oliver Stone („JFK“) einer ganz neuen Generation den wild-sinnlichen Mystizismus der legendären Rockband. Wie auch schon zu den aktiven Zeiten der Rockband stand auch in dem Biopic der charismatische Frontmann ganz im Zentrum des Interesses. Val Kilmer empfahl sich mit seiner grandiosen Leistung in Hollywood für weitere große Rollen. Vier Jahre nach „The Doors“ spielte er in „Batman Forever“ den düsteren Superhelden.

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„Walk the Line“ (2005)
Für so manchen Method-Actor bergen selbstzerstörerische Rockstars eine besondere Gefahr für Leib und Seele. Joaquin Phoenix checkte 2005 nach den Dreharbeiten zu „Walk the Line“ in eine Entzugsklinik ein und ließ sich gegen Alkoholsucht behandeln. Seiner Darstellung der Rocklegende Johnny Cash tat dies keinen Abbruch. Phoenix war für einen Oscar nominiert. Mit nach Hause nehmen durfte die Trophäe als beste Hauptdarstellerin aber Kollegin Reese Witherspoon für ihre Rolle als Cashs Ehefrau June.

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„8 Mile“ (2002)
Eher eine Ausnahme im Rockbiografien-Genre: Rapper Eminem spielte sich selbst in dem Drama, das auf seiner Lebensgeschichte basiert. Thema waren seine ärmliche Herkunft aus Detroit, die alkholsüchtige Mutter (Kim Basinger) und sein Kampf um Anerkennung in der von Afroamerikanern dominierten HipHop-Szene Mitte der 90er Jahre. Das Biopic selbst markierte eine wichtige Station in der Karriere des Rappers. Der Titelsong „Lose Yourself“ wurde als erstes HipHop-Stück der Geschichte mit einem Oscar als bestes Lied ausgezeichnet.

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„Ray“ (2004)
Nur vier Monate vor dem US-Kinostart starb der legendäre R’n’B-Musiker Ray Charles im Alter von 73 Jahren. Er hatte dem Drehbuch von Taylor Hackfords Film seinen Segen gegeben. Das Biopic zeichnet den unglaublichen Weg eines in ärmlichen Verhältnissen und im Alter von sieben Jahren erblindeten Jungens aus den US-Südstaaten hin zu einem der berühmtesten Musiker der USA nach – ohne dabei seinen Drogenkonsum oder das schwierige Verhältnis zu Frauen zu verschweigen. Hauptdarsteller Jamie Foxx belehrte alle Zweifler mit seiner brillanten Darstellung eines besseren und gewann für seine Rolle sogar den Oscar.

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„Nowhere Boy“ (2009)
Die meisten Filme über Rockstars decken mehr oder minder ausführlich deren gesamtes Leben ab. Regisseurin Sam Taylor-Wood wählte bei „Nowhere Boy“ über John Lennon einen anderen Weg. Sie konzentrierte sich auf die Teenager-Zeit des späteren Beatles-Masterminds. Die Hauptrolle besetzte die Regisseurin mit Newcomer Aaron Johnson (r.). Für die Filmemacherin hatte „Nowhere Boy“ schwerwiegende Folgen: Sie und Johnson heirateten, und der Erfolg des Films empfahl sie als Regisseurin der „Fifty Shades of Grey“-Verfilmung.

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„What’s Love Got To Do With It“ (1993)
Nach diesem Film hört man so manchen Evergreen von Ike und Tina Turner mit anderen Ohren. Das Biopic basiert auf den Memoiren der Sängerin und zeigt neben dem musikalischen Erfolg auch die brutalen Misshandlungen, die sie durch ihren Mann erleiden musste. Angela Bassett gewann für ihre Darstellung Tina Turners als erste Afroamerikanerin einen Golden Globe als beste Schauspielerin.

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„Sid and Nancy“ (1986)
Eine weitere berühmte Beziehung zwischen Leidenschaft und Gewalt zeigt der Film über Sex-Pistols-Bassist Sid Vicious und seine Freundin Nancy Spungen. Pistols-Sänger Johnny Rotten kritisierte den Film scharf. Doch auch er musste der Leistung von Hauptdarsteller Gary Oldman Respekt zollen.

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„Selena“ (1997)
Dieser Film beschied Jennifer Lopez vor fast 20 Jahren ihren Durchbruch. Die US-Sängerin Selena Quintanilla-Perez war mit 23 Jahren von der Präsidentin ihres Fanclubs erschossen worden. Mehr als 60.000 Menschen erwiesen der Sängerin mit mexikanischen Wurzeln bei der Beerdigung die letzte Ehre. Nur zwei Jahre nach ihrem Tod kam der Film mit Lopez in die Kinos. Sie hatte sich im Kampf um die Rolle gegen 12.000 Konkurrentinnen durchgesetzt.

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„Great Balls of Fire“ (1989)
Manchmal sind Alkohol oder Drogen bei weitem nicht das kontroverseste Thema eines Rockerlebens. Jerry Lee Lewis galt nach Elvis als nächster King of Rock - bis er seine 13-jährige Cousine Myra heiratete. Dennis Quaid lieferte mit der Darstellung des Derwisches am Klavier eine Glanzleistung seiner Karriere ab. Teenager Winona Ryder wagte sich als Kinderbraut gleich zu Beginn der Karriere an eine heikle Rolle.

Bilder: ddp/Getty