Roald Dahl: Überraschendes Geständnis zu seinem größten Werk

Roald Dahl: Überraschendes Geständnis zu seinem größten Werk

Mit "Charlie und die Schokoladenfabrik" brachte Roald Dahl ein Werk auf den Markt, das zahlreiche Kinder, aber auch Erwachsene in seinen Bann zog. Anlässlich des 101. Geburtstags des britischen Autors machte seine verwitwete Frau ein spannendes Geständnis zu dem Meisterwerk: Der Hauptprotagonist 'Charlie Bucket' sollte eigentlich schwarz sein.

Der  "BBC" erzählte die Witwe von Roald Dahl: "Der erste 'Charlie', über den er schrieb, war ein kleiner schwarzer Junge. Ich bin mir sicher, dass er sich von Amerika inspirieren ließ." Doch Dahls Agent war gegen eine Veröffentlichung der Figur in dem Roman und bestand darauf, dass 'Charlie' weiß sein sollte. Er vermutete, dass die Leserschaft fragen würde, warum er schwarz sei.

Frau Dahl hingegen bedauert diese Entscheidung sehr. Sie ist überzeugt, dass "Charlie und die Schokoladenfabrik" mit einem schwarzen Hauptprotagonisten "wunderbar" geworden wäre.

Darum gab es trotzdem Rassismus-Kritik

Offensichtlich stellte 'Charlie Bucket' Roald Dahl vor große Herausforderungen. Er änderte seinen Buchhelden in einen weißen Jungen ab und war fortan nie richtig zufrieden damit. Das zeigte sich insbesondere nach der ersten Verfilmung seines Klassikers. Frau Dahl berichtete "Radio 4": "Er war überhaupt nicht mit 'Charlie' [Gene Wilder] zufrieden."

Nach der Veröffentlichung des Buches mit dem weißen 'Charlie' sah sich Roald Dahl trotzdem einer Rassismus-Kritik ausgesetzt. Der Grund: die Umpa-Lumpas, kleine zwergengroße Wesen, die 'Willy Wonka' auf einer Dschungelexpedition traf und die als Arbeiter in seiner Fabrik dienten. Sie wurden vorerst schwarz dargestellt, wodurch Kritiker eine Nähe zur Sklaverei sahen.