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"Ein richtig geiles Techno-Roadmovie" feiert Weltpremiere

Die Romanverfilmung "Magical Mystery oder: Die Rückkehr des Karl Schmidt" (Kinostart: 31. August) feierte im Rahmen des Filmfestes München (23.6.-1.7.) am Sonntagabend Weltpremiere im schmucken Filmtheater am Sendlinger Tor. Danach ging es zur After-Show-Party in die atmosphärische Registratur Bar, die mit lebensgroßen Leinwand-Porträts der Filmhelden sehr passend geschmückt war. Dort wurde der große Erfolg bei Drinks und salzigem Popcorn ausgiebig nachbesprochen...

Zuvor hatte sich die Premierengesellschaft ins Kino begeben und den einleitenden Worten von Festival-Chefin Diana Iljine (52) gelauscht: "Das ist ein richtig geiles Techno-Roadmovie, was mir unheimlichen Spaß gemacht hat", verteilte die gebürtige Frankfurterin kurz und knapp, aber sehr deutlich ihre Vorschusslorbeeren. Lacher von Beginn an, Szenenapplaus und ganz viel Applaus am Filmende, bestätigten ihren Eindruck vollends.

Darum geht's in "Magical Mystery oder: Die Rückkehr des Karl Schmidt"

Mitte der 1990er Jahre trifft Karl Schmidt (Charly Hübner) in Hamburg durch einen Zufall seine alten Kumpels wieder. Während Karl am Tag der Maueröffnung einen Nervenzusammenbruch erlitt, in eine Klinik eingeliefert wurde und danach in eine Therapie-WG zog, sind die alten Freunde mittlerweile zu Stars der deutschen Techno-Szene geworden. Mit ihrem erfolgreichen Plattenlabel wollen sie eine "Magical Mystery"-Tour durch Deutschland machen, um den Rave der 90er mit dem Hippiegeist der 60er zu versöhnen.

Und genau dazu brauchen sie einen Fahrer, der immer nüchtern bleiben muss. Da kommt Karl Schmidt gerade recht, denn der hat keine Lust mehr auf das triste Leben in seiner WG. Es beginnt ein abenteuerlicher Roadtrip durch das Deutschland der 90er, unternommen von einer Handvoll Techno-Freaks und betreut von einem psychisch labilen Ex-Künstler. Was kann da schon schiefgehen? ...

Charly Hübner und Sven Regner über die Protagonisten

"In diesem speziellen Fall bin ich sehr aufgeregt", verriet Hauptdarsteller Charly Hübner (44, Kommissar Bukow im Rostock-"Polizeiruf 110") der Nachrichtenagentur spot on news vor der Premiere. Das liege an seiner Liebe zu dem Filmstoff: "Diese Welt und die Geschichte dieses Mannes berühren mich zutiefst. Ihn als Anti-Held zu bezeichnen, wäre noch eine Übertreibung", so Hübner über die Romanvorlage von Seven Regener (56) und seine Rolle des Karl "Charly" Schmidt. So jemand müsse verteidigt werden, "weil er das Herz am rechten Fleck hat", schwärmte der Schauspieler weiter.

Verteidigt wurden Karl Schmidt und die anderen, aus heutiger Sicht skurrilen Figuren, auch von Sven Regner, der sowohl Romanvorlage als auch Drehbuch verfasst hatte: "Das Problem bei lustigen Filmen ist, dass es zwei Arten von Lachen darüber gibt: Die einen identifizieren sich mit den Leuten auf der Leinwand und lachen dann auch über sich selbst. Das finde ich toll. Es gibt aber auch Lachen von Leuten, die sagen: 'Guck mal, die doofen Technoiden' - und das nervt natürlich."

Detlev Buck und die Techno-Bewegung

Detlev Buck (54), der auch schon in der Sven-Regener-Romanverfilmung "Herr Lehmann" (2003) mit von der Partie war, war vor der Premiere "nicht so aufgeregt", wie er sagte, aber das könne sich schlagartig ändern. Vielleicht war er auch deshalb gelassen, weil er das Ergebnis der Arbeit schon kannte: "Ich habe den Film schon gesehen und mochte ihn", so das fachmännische Urteil des Filmemachers.

In "Magical Mystery" spielt er einen Techno-Plattenboss. Und wie hält er es mit dieser Musikrichtung privat? "Techno hat in dem Sinn eine große Rolle in meinem Leben gespielt, weil ich nach der Wende in der Stadt lebte, in der es dann abging. Erst ganz klein in den Clubs und Locations, dann wurde es zu einer Millionenbewegung auf der Straße [Loveparade]", erinnerte sich Buck. "Ein bisschen, muss ich sagen, vermisse ich dieses Flower-Power-Ding auch", schob der Wahl-Berliner hinterher.

Prominente Kollegen bei der Premiere

Schauspielerin Julia Koschitz (42, "Happy Burnout") lockten vor allem "zwei vielversprechende Komponenten" in den Film: "Einmal der Regisseur, Arne Feldhusen, und dann Charly Hübner. Da kann gar nicht mehr viel schiefgehen." Außerdem habe sie erst am gestrigen Samstag von einem unbeteiligten Produzenten gehört, dass er den Film "großartig" finde. "Also, ich freue mich und ich glaube, ich werde nicht enttäuscht werden", so Koschitz.

Und ihr eigener Bezug zum Techno? "Ich bin in Frankfurt zur Schule gegangen und da waren Techno und Sven Väth ganz groß", erinnert sie sich. Diese Art von Techno sei zwar nicht ganz so ihres gewesen, "Trip-Hop und Drum 'n' Bass - das war dann aber schon sehr meine Welt", so die Schauspielerin weiter.

Schauspieler Stephan Kampwirth (50, beim Filmfest mit dem Fernsehfilm "Verräter") war ebenfalls unter den Premierengästen. "Ich freue mich besonders auf meinen Bruder", sagte er. Jan-Peter Kampwirth (*1974, "Neue Vahr Süd") spielt in "Magical Mystery" DJ Schöpfi. Der Dreh soll "sehr lustig" gewesen sein, verriet sein großer Bruder.

"Die schrägste Szene war die, in der er live auf der Mayday [Deutschlands größtem Indoor-Rave] vor 25.000 Menschen auf die Bühne geht und versucht, Vinyl aufzulegen", erzählte Stephan Kampwirth und ergänzte nicht ohne ein kleine Portion Stolz: "Das kann man nicht proben. Das kann man nur einmal machen und das war's dann." So viel sei schon mal verraten: Nicht nur diese Szene ist gelungen...

Foto(s): Axel Redder, Axel Redder, Axel Redder, Axel Redder, Axel Redder, Axel Redder