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Reporter-Legende Gerd Ruge mit 93 Jahren gestorben

Trauer um Gerd Ruge. Die Hamburger Reporter-Legende ist am Freitag mit 93 Jahren in München verstorben.

Der Bundespräsident Joachim Gauck verlieh Gerd Ruge 2014 den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland im Schloss Bellvue in Berlin. (Bild: imago/Eventpress)
Der Bundespräsident Joachim Gauck verlieh Gerd Ruge 2014 den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland im Schloss Bellvue in Berlin. (Bild: imago/Eventpress)

Die Reporter-Legende Gerd Ruge (1928-2021) ist am Freitag gestorben. "Am Abend des 15. Oktober 2021 ist der langjährige WDR-Journalist und renommierte ARD-Korrespondent Gerd Ruge im Alter von 93 Jahren in München gestorben", meldet der WDR.

"Gerd Ruge gehört zu den großen Reporterpersönlichkeiten der ersten Stunde. Profunde Analysen, präzise Interviews und die Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge leicht verständlich zu erklären, das zeichnete ihn aus. Er war ein wertvoller Zeitzeuge wichtiger politischer Ereignisse im In- und Ausland", sagt WDR-Intendant und ARD-Vorsitzender Tom Buhrow über seinen verstorbene n Kollegen. Und er fügt hinzu: "Unvergessen bleiben seine zahlreichen Auslandsreportagen und Reiseberichte. Das Publikum hat ihn dafür geliebt." Für viele nachfolgende Journalistinnen- und Journalistengenerationen sei Ruge Vorbild und Orientierung gewesen. "Ich werde seine sympathische und bescheidene Art vermissen", so Buhrow.

Von Köln bis nach Sibirien und zurück

Gerd Ruge kam am 9. August 1928 in Hamburg zur Welt. Seine berufliche Laufbahn begann er 1949 als Redakteur beim damaligen Nordwestdeutschen Rundfunk in Köln. Ab 1956 war er ARD-Korrespondent in Moskau, ab 1964 Amerika- und Washingtonkorrespondent. Ruge leitete das Politmagazin "Monitor", gründete und leitete den "Weltspiegel", war Talkshowgastgeber (3sat) und zwei Jahre Chefredakteur beim WDR Fernsehen.

Am 1. September 1993 ging in den Ruhestand und arbeitete weiter als freier Journalist. Aus dieser Zeit stammten seine beliebten Reisereportagen "Gerd Ruge unterwegs (in Sibirien, China etc.)".

Gerd Ruge war Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse und erhielt viele wichtige Auszeichnungen, darunter drei Grimme-Preise und den Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis. Seit 2002 schreibt die Film- und Medienstiftung NRW einmal im Jahr das mit 100.000 Euro dotierte "Gerd Ruge Stipendium" aus.

Er hinterlässt eine Tochter und einen Sohn

Gerd Ruge hat drei Mal geheiratet, wie die "Tagesschau" in ihrem Nachruf schreibt. Mit seiner Frau Irmgard Eicher habe er bis zu ihrem Tod 2021 in München und zwei Monate im Jahr auf Zypern gelebt. Sein Sohn, Diplomat Boris Ruge (geb. 1962), und seine Tochter, Verlegerin Elisabeth Ruge (geb. 1960), stammen aus seiner ersten Ehe mit Fredeke Gräfin von der Schulenburg (1934-2010).