Rekord-Wahnsinn! Wirft Brady die Bucs nun zum Titel?

Rekord-Wahnsinn! Wirft Brady die Bucs nun zum Titel?

Tom Brady hatte bereits seinen Helm gegen eine Cap eingetauscht und seinen Mund- und Nasenschutz parat, als seine Teamkollegen noch auf dem Platz standen.

Weil die Maske jedoch noch nicht übergestreift war, konnten die Fans das breite Grinsen des Superstars während des 47:7 seiner Tampa Bay Buccaneers gegen die Detroit Lions deutlich sehen. (die Ergebnisse der NFL)

Brady und die Bucs hatten nach einer Gala des Altmeisters soeben das Playoff-Ticket gelöst - und sind nun dank ihres Anführers sogar leicht unverhofft einer der Titel-Favoriten. Denn: Der Passgeber ist auf höchst eindrucksvolle Weise auf Rekordjagd.

DAZN gratis testen und die NFL live & auf Abruf erleben | ANZEIGE

Gegen die Lions spielte Brady die beste erste Hälfte seiner Karriere mit 4 Touchdowns und 348 Yards nach Pässen.

Die 410 Gesamt-Yards bis zur Pause und der Stand von 39:0 bedeuteten zudem Rekorde für die Franchise. Gleichzeitig stellte er mit seinen Touchdowns 33 bis 36 einen neuen Franchise-Rekord auf. Zuvor war Jameis Winston mit 32 Touchdowns in der Saison 2019 der beste Quarterback der Bucs.

Brady mit bester erster Hälfte der Karriere

Dabei war die Gala gegen Detroit nur ein Highlight in der starken Saison von Brady. Nach 20 Jahren bei den New England Patriots mit sechs Meisterschaften war der Quarterback im Sommer 2020 zum Team aus Florida gewechselt - und hievt es seitdem auf ein neues Level.

Der 43-Jährige spielt eine seiner besten Spielzeiten in seiner seit dem Jahr 2000 andauernden Karriere.

"Ich liebe es zu spielen und ich liebe die Teamkollegen, die ich habe. Ich habe immer das Gefühl, dass ich sie nie im Stich lassen möchte", sagte Brady bei ESPN. "Ich weiß, dass es in den 21 Jahren meiner Karriere immer so war. Ich versuche einfach, mein Bestes zu geben und zu erkennen, dass der Wettbewerb nicht nur am Sonntag stattfindet."

Bradys Zahlen sind herausragend

Der Spielmacher wirft pro Partie im durchschnitt für 302 Yards und kommt bereits auf 4.234 Yards mit seinen Zuspielen. Lediglich im Jahr 2011 war Brady mit 327 Yards pro Partie noch erfolgreicher agiert.

Mit seinen 36 Touchdown-Pässen hat Brady bereits zwei Spieltage vor Ende der regulären Spielzeit den drittbesten Wert seiner Laufbahn aufgestellt. Lediglich 2007 war der Altmeister angesichts von 50 Touchdowns und 2011 mit 39 Endzonen-Pässen noch effektiver.

Satte 65,9 Prozent der Zuspiele des Anführers werden von seinen Mitspielern gefangen. Nur 2007, 2016 und 2017 spielte Brady präziser.

Der Lohn für den Rekord-Jäger: Mit einer Bilanz von 11 Siegen und fünf Niederlagen ist die erste Playoff-Teilnahme der Bucs seit 2007 eingetütet. Damals hatte das Team in der ersten Runde mit 14:24 gegen die Giants verloren. (die Tabellen der NFL)

Seinem Star-Receiver Mike Evans hat Brady nun bereits einen großen Wunsch erfüllt. "Wir haben jedes einzelne Jahr gekämpft und geschuftet, um es in in die Playoffs zu schaffen", sagte der Receiver bei ESPN. "Es waren sieben Jahre für mich, neun für Lavonte David und acht für Will Gholston. Es war eine Reise, aber wir sind froh, dass wir es endlich geschafft haben. Damit fängt es erst an. Wir wollen so weit gehen, wie wir können."

Bucs-Trainer Ariens zeigt sich selbstbewusst

Auch Trainer Bruce Ariens zeigte sich nach dem Kantersieg selbstbewusst. "Das ist erst der Anfang. Unser Ziel in diesem Jahr war es einfach, beim Tanz dabei zu sein. Und jetzt haben wir schon elf Spiele gewonnen."

Dabei hatte es zwischenzeitlich nicht unbedingt so ausgesehen, als würden sich die Bucs zu einem Titel-Favoriten aufschwingen.

Nach einem starken Saisonstart strauchelte die Franchise und kassierte unter anderem ein 3:38 gegen die New Orleans Saints in Woche 9.

Auch Brady schwächelte und kommt aufgrund dieser Phase auf nur elf Interceptions. Zudem gab es in den Wochen 11 und 12 je ein 24:27 gegen die Los Angeles Rams und die Kansas City Chiefs.

Zwischenzeitliche Folge: Die Playoffs gerieten stark in Gefahr, die Auswahl der Spielzüge stand in der Kritik. Brady fühlte sich ganz offensichtlich nicht wohl. auch die Defensive wirkte überfordert. Doch der Superstar führte seine Mannschaft aus dem Tief und fuhr zuletzt drei klare Erfolge ein.

Brady bringt Brown, Gronkowski und Co. in Topform

Auffällig bei den Siegen: Der Quarterback bindet seine Stars immer besser ein. Die Receiver Evans, Chris Godwin und Antonio Brown fingen in den vergangenen Wochen ebenso Touchdowns wie Tight End Rob Gronkowski.

Dabei ist ein klares Muster zu erkennen. Verschaffen die Bucs ihrem Spielmacher die nötige Zeit, findet er mit maßgeschneiderten Pässen seine Stars.

Bleibt das in den Playoffs so, gehören die Tampa Bay Buccaneers tatsächlich zu den Favoriten.

Immerhin will Rekordjäger Brady die wichtigste Bestmarke schaffen: die siebte Meisterschaft. Kein Spieler kommt an diese Marke heran.

Geht Bradys Plan auf, dürfte sein Grinsen am 2. Februar nach dem Super Bowl mindestens genau so deutlich zu erkennen sein wie gegen Detroit.