Recht auf Reparatur: EU-Parlament stärkt Verbrauchern den Rücken

BRÜSSEL (dpa-AFX) - Reparaturen sollen nach dem Willen des Europaparlaments für Verbraucher günstiger und unkomplizierter werden. Die Abgeordneten forderten am Mittwoch ein Recht auf Reparatur - sie wollen damit den europäischen Binnenmarkt grüner und nachhaltiger gestalten. "Das Smartphone zu reparieren statt es wegzuwerfen, schont Klima, Ressourcen und den eigenen Geldbeutel", sagte die Grünen-Abgeordnete Anna Cavazzini. Der Liberale Martin Hojsik sprach von einer Win-Win-Situation für Verbraucher, Geschäfte und den Planeten.

EU-Justizkommissar Didier Reynders forderte, man müsse alles dafür tun, damit Verbraucher besser nachhaltige Produkte wählen können. Nach dem Willen der Abgeordneten sollen diese schon beim Kauf umfassende Information etwa zum Preis von Ersatzteilen im Falle einer Reparatur erhalten. Reynders mahnte an, man müsse aber verhindern, die administrative Last für Unternehmen zu vergrößern. Auch Sven Simon von der CDU warnte, kein neues bürokratisches Monster auf den Weg zu bringen.

Die Abgeordneten knüpfen sich in ihrem Entschluss auch die sogenannte geplante Obsoleszenz vor - also einen absichtlich frühen Verschleiß. Die Strategie soll nach Ansicht des Parlaments künftig als unlautere Wettbewerbspraktik gelten. Neben den Reparaturmöglichkeiten soll auch die Sicherheit von Produkten in der EU verbessert werden - etwa im Bereich digitaler und vernetzter Produkte, wie die CDU-Abgeordnete Marion Walsmann sagte. Unsichere Produkte sollten konsequenter vom Markt genommen, Rückrufe effizienter werden.