Rückkehr in die Ukraine: ESC-Sieger werden von Fans und Soldaten gefeiert

Nach dem Sieg beim Eurovision Song Contest erwartete die Bandmitglieder von Kalush Orchestra bei ihrer Rückkehr in die Ukraine schon an der Grenze Jubel - unter anderem von ukrainischen Soldaten, die den Gewinnersong inzwischen als kleine Hymne auserkoren haben.

Kalush Orchestra bekamen bei der Ankunft in Kiew Blumen überreicht. (Bild: 2022 Getty Images/Christopher Furlong)
Kalush Orchestra bekamen bei der Ankunft in Kiew Blumen überreicht. (Bild: 2022 Getty Images/Christopher Furlong)

Nach ihrem Rekordsieg beim Eurovision Song Contest am Samstag ist die Band Kalush Orchestra in die Ukraine zurückgekehrt - und wurde dort bereits an der polnisch-ukrainischen Grenze von Fans gebührend empfangen. Frontmann Oleh Psjuk bekam einen blau-gelben Blumenstrauß überreicht und performte mit seiner Gruppe noch am Grenzübergang einen Willkommenssong. Begrüßt wurden die Bandmitglieder auch von den diensthabenden Soldatinnen und Soldaten, mit denen sie für Fotos posierten. Ebenfalls Blumen und Jubel erwartete die Band bei der anschließenden Ankunft per Zug in Kiew.

Derweil kündigte die Band noch an der Grenze an, die ESC-Trophäe verkaufen zu wollen, um Geld für die ukrainischen Streitkräfte zu sammeln. In der ukrainischen Armee scheint das Gewinnerlied "Stefania" bereits zum Hit avanciert: Videos zeigen Soldaten an der Front, die den emotionalen Song, der eine Liebeserklärung an ukrainische Mütter ist, zum Besten geben. Mit einem Rekordergebnis von 439 Punkten aus den Zuschauerstimmen hatten Kalush Orchestra Samstag den Eurovision Song Contest 2022 in Turin gewonnen.

"Wir werden vielleicht nach dem Krieg eine große Feier haben"

Kalush Orchestra siegten beim ESC 2022 mit Punkterekord. (Bild: 2022 Getty Images/Giorgio Perottino)
Kalush Orchestra siegten beim ESC 2022 mit Punkterekord. (Bild: 2022 Getty Images/Giorgio Perottino)

Doch die Feier des großen Triumphs muss noch etwas warten, wie Kalush Orchestra bei einer Onlinepressekonferenz am Sonntagabend mitgeteilt hatten. "Wir werden vielleicht nach dem Krieg eine große Feier haben, denn der Sieg ist großartig, den ESC zu gewinnen, ist fantastisch, aber es passiert gerade so viel", erklärte der Rapper Oleh Psjuk: "Ich meine, Menschen, die man kennt, werden in diesem Krieg getötet oder kämpfen darin oder verlieren ihre Jobs in der Ukraine. Das ist nicht wirklich die beste Grundlage für eine Feier."

Ebenfalls am Sonntag hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj über den ESC 2023 gesprochen und dabei auch die von russischen Streitkräften schwer zerstörte Stadt Mariupol ins Spiel gebracht: "Unser Mut beeindruckt die Welt, unsere Musik erobert Europa! Nächstes Jahr wird die Ukraine den ESC ausrichten!" Er fuhr fort: "Wir werden unser Bestes tun, um eines Tages die Teilnehmer und Gäste des Eurovision Song Contest im ukrainischen Mariupol zu begrüßen. Frei, friedlich, wieder aufgebaut!"