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ProSiebenSat.1 wagt den Neustart – was macht die Aktie?

ProSiebenSat.1: Updates zum deutschen Netflix-Konkurrenten

Bei ProSiebenSat.1 überschlagen sich dieser Tage die News. Neben dem Einstieg eines Finanzinvestors bei der E-Commerce-Sparte des Medienkonzerns steht inzwischen auch ein Nachfolger für Vorstandschef Thomas Ebeling fest, der heute seinen Hut nimmt. Die Bilanz für das vergangene Jahr tritt dabei beinahe in den Hintergrund.

Wie das Unternehmen mitteilte, übernimmt der US-Investor General Atlantic 25,1 Prozent der Anteile an der Online- und E-Commerce-Sparte NuCom, deren Wert dabei auf 1,8 Milliarden Euro veranschlagt wurde. Neben frischem Kapital bringt die Beteiligungsgesellschaft jede Menge Expertise mit. Das Unternehmen ist unter anderem an AirBnB, Uber und Weibo beteiligt. Der scheidende ProSiebenSat.1-Chef, Thomas Ebeling, bezeichnete den Einstieg als „Startschuss für den Portfolioausbau sowie die weitere Beschleunigung des Wachstums in diesem Bereich“.

Bereits am Mittwoch hatte ProSiebenSat.1 außerdem den neuen Mann an der Konzernspitze bekanntgegeben. Zum 1. Juni wird Max Conze den Vorstandsvorsitz übernehmen. Zuvor hat der 48-Jährige den britischen Technologie-Konzern Dyson geleitet. Da Ebeling nach neun Jahren als CEO am heutigen Donnerstag vorzeitig geht, wird Vorstandsmitglied Conrad Albert das Unternehmen bis Conzes Amtsantritt übergangsweise leiten.

Erneutes Rekordjahr – trotz Turbulenzen

Das abgelaufene Geschäftsjahr hat ProSiebenSat.1 etwas besser als erwartet abgeschlossen. Dank des gut laufenden Digitalgeschäfts verdiente der Konzern mit 471 Millionen Euro unter dem Strich sechs Prozent mehr als noch ein Jahr zuvor. Auch beim Umsatz, der um sieben Prozent auf 4,1 Milliarden Euro zulegte, konnten die Münchener ihre Prognose erfüllen. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg zudem um drei Prozent auf 1,05 Milliarden Euro. Zuvor hatte der Vorstand die Prognose im vergangenen Herbst allerdings gesenkt.

Die Anleger können sich daher auf ein leichtes Plus bei der Dividende freuen. Nach 1,90 Euro im Vorjahr sollen die Ausschüttung in diesem Jahr bei 1,93 Euro liegen. Zudem hat der Konzern seine Dividendenpolitik mit einer Ausschüttungsquote von 80 bis 90 Prozent bestätigt. Im laufenden Geschäftsjahr peilt das Management weitere Zuwächse bei Umsatz und Gewinn an, nennt aber keine konkreten Zahlen. Die komplette Unternehmensmeldung können Sie hier nachlesen.

Comeback-Wette läuft

Im schwächelnden Gesamtmarkt kann die Aktie am Mittag rund 2,7 Prozent zulegen und gehört damit zu den wenigen Gewinnern im DAX. Damit nimmt die überfällige Erholung weiter Fahrt auf. Die Comeback-Spekulation des AKTIONÄR läuft zwar bereits, Anleger können aber weiterhin einsteigen.