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ProSiebenSat.1: Am Mittwoch wird es ernst

ProSiebenSat.1: Updates zum deutschen Netflix-Konkurrenten

Am kommenden Mittwoch (6. Dezember) findet bei ProSiebenSat.1 der jährliche Capital Markets Day statt. Analysten und Anleger erwarten vom scheidenden Vorstandschef Thomas Ebeling konkrete Details zum geplanten Konzernumbau. Es dürfte also spannend werden.

Bereits seit Ende August ist bekannt, dass ProSiebenSat.1 künftig auf drei Säulen statt der bisherigen vier Segmente setzen will. Wichtigste Änderung wird dabei die Verschmelzung der Sparten „Broadcasting German-Speaking“, also dem klassischen TV-Geschäft, mit der Sparte „Digital Entertainment“. Dort sind unter anderem das Video-on-Demand-Portal Maxdome oder das Multi-Channel-Network Studio 71 angesiedelt.

Lineare und nicht-lineare Bewegtbild-Nutzung würden immer mehr verschmelzen, erklärte CEO Thomas Ebeling damals im Handelsblatt. Eine Fusion der beiden Sparten in eine „Entertainment“-Säule sei daher sinnvoll. „Wir sind davon überzeugt, dass eine fokussierte Drei-Säulen-Strategie durch Umsatz- und Kostensynergien zusätzlichen Wert insbesondere für das TV-Geschäft schaffen wird.“

Reges Interesse an Digitalgeschäft

Die Sparte „Content Production“ soll das Geschäft mit TV-Produktion und –Vertrieb beinhalten. Daneben soll es eine „Commerce“-Säule um das wachstumsstarke Portfolio aus den Beteiligungen in den Bereichen E-Commerce, Preisvergleich und Online-Partnervermittlung geben.

Speziell für diese beiden Säulen sei man auf der Suche nach Partnern und Investoren, um dort „Wachstumspotenziale zu heben“, so das Unternehmen. Auch ein Teil-Börsengang sei demnach nicht ausgeschlossen. Speziell das Commerce-Geschäft weckt am Markt offenbar Interesse. Wie die Nachrichtenagentur Reuters Mitte November meldete, gebe es bereits „eine Handvoll“ potenzieller Bieter. So hätten unter anderem die Finanzinvestoren EQT und General Atlantic Gebote für einen Anteil von 30 bis 40 Prozent an der Digital-Sparte vorgelegt. Die Bewertung des Geschäftsbereichs soll dabei bei mehr als 1,3 Milliarden Euro liegen.

Wer wird Vorstandschef?

Neben der konkreten Ausgestaltung des Konzernumbaus dürfte es beim Kapitalmarkttag auch darum gehen, wer die neue Strategie mittelfristig umsetzen wird. Nach der enttäuschenden Performance der ProSieben-Aktie in den letzten beiden Jahren und einer despektierlichen Äußerung über die eigenen Zuschauer hatte Konzernchef Ebeling kürzlich seinen vorzeitigen Rücktritt im kommenden Februar angekündigt. Die Suche nach einem Nachfolger läuft.

Auf der Watchlist!

Zwar konnte sich die Aktie von ProSiebenSat.1 zuletzt etwas von ihrem Mehrjahrestief erholen, das Chartbild präsentiert sich aber nach wie vor ungünstig. Aus technischer Sicht hellt sich die Lage erst durch einen Ausbruch aus dem mittelfristigen Abwärtstrend und einen Sprung über die 200-Tage-Linie auf. Bis es soweit ist, sollten Anleger zunächst an der Seitenlinie bleiben.