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"Prinz und Rebell - Harry gegen das Königshaus": Wie weit geht er?

"Prinz und Rebell - Harry gegen das Königshaus": Prinz Harry bei der Beerdigung von Queen Elizabeth II. (Bild: ZDF und AFP / Lawson, Danny)
"Prinz und Rebell - Harry gegen das Königshaus": Prinz Harry bei der Beerdigung von Queen Elizabeth II. (Bild: ZDF und AFP / Lawson, Danny)

Prinz Harrys (38) Autobiografie "Reserve" (Original: "Spare") sowie die Netflix-Doku "Harry & Meghan" haben für viel Wirbel gesorgt. In der Folge sind die Beliebtheitswerte aller britischen Royals gesunken. Wie weit wird Harry noch gehen? Welchen Preis zahlt er für diesen Bruch mit der königlichen Familie? Wie wird es mit den Windsors weitergehen und welchen Schaden nimmt die Monarchie? Diesen Fragen geht Ulrike Grunewald (64) in ihrem Film "Prinz und Rebell - Harry gegen das Königshaus" (7.2., 20:15 Uhr, ZDF) nach.

Die einstigen Shootingstars sorgen für Negativschlagzeilen

Der zweite Sohn von König Charles III. (74) und seine Frau Meghan (41) haben Großbritannien 2020 im Streit verlassen, seitdem lassen die beiden keine Gelegenheit aus, Kritik an der Royal Family zu äußern. Dabei zählten der Herzog und die Herzogin von Sussex anfangs zu den royalen Shootingstars. Sie galten zusammen mit Harrys Bruder, Prinz William (40) und dessen Ehefrau, Prinzessin Kate (40), als Zukunftsgaranten für die britische Monarchie und Repräsentanten eines jungen Commonwealth. Doch nach ihrer glanzvollen Hochzeit 2018 auf Schloss Windsor drehte sich das Blatt. Harry und Meghan gerieten zunehmend in die Negativschlagzeilen.

Hat sich Harry aus dem goldenen Käfig befreit?

"Prinz und Rebell - Harry gegen das Königshaus" setzt sich mit den Ereignissen rund um die "multimediale Schlammschlacht", wie Prinz-Harry-Biografin Angela Levin es im Film nennt, kritisch auseinander. Expertinnen, Experten und Zeitzeugen kommentieren die Behauptungen von Harry und Meghan aus der Netflix-Doku "Harry & Meghan" sowie Harrys Buch "Reserve". Außerdem wird Archivmaterial wie beispielsweise Interviews mit dem Soldaten Harry, aber auch vom großen Trauma seines Lebens, dem Unfalltod der Mutter, gezeigt.

Spannend sind die Analysen der Psychotherapeutin Lucy Beresford. "Das ist Harrys Versuch, seine Geschichte und sein Leben unter Kontrolle zu bringen", sagt sie zu seinem Rundumschlag. "Er durchlebt diese Zeit noch einmal und zieht uns mit rein." An anderer Stelle erklärt sie über den jungen Harry: "Harry ist geradezu ein Fallbeispiel dafür, wie Kinder nicht mit Trauer allein gelassen werden dürfen. Er hält an der Idee fest, seine Mutter lebe noch. Das ist sein Trost." Diese "Verleugnung", von der Harry in seiner Autobiografie berichtet, sei "eine der Trauerphasen".

Das Fazit der Therapeutin stimmt nachdenklich: "Ich bin nicht sicher, ob Harry sich aus dem goldenen Käfig befreit hat. Er würde gar nicht wissen, wie er außerhalb funktionieren sollte. Es ist das Leben, das er hasst, das er aber auch kennt: Eine Welt, in der er im Mittelpunkt steht. Das nicht zu haben, wird ihm Angst machen. Er mag sich dagegen auflehnen, aber ich glaube nicht, dass er das für immer aufgeben will", so Beresford.

Haben Harry und Meghan den Windsors einen Gefallen getan?

Harry und Meghans beispiellose Attacke auf die Monarchie bringt bislang nur Verlierer hervor. Denn einige Behauptungen oder Bilder aus Doku und Buch sind bereits als Fake enttarnt worden, wie im Film auch nochmal zu sehen ist. Hinzukommt der Imageverlust. "Harrys multimediale Schlammschlacht mag lukrativ sein, aber seine Beliebtheit bei Briten und auch Amerikanern ist dramatisch gesunken", sagt Levin. Und eine kleine Straßenumfrage in London scheint ihr recht zu geben.

Vielleicht haben Harry und Meghan mit ihren sehr persönlichen Berichten über ein unerträgliches Leben im britischen Königshaus, über Verrat und Eifersucht innerhalb der Königsfamilie und die sich wiederholende Geschichte dem Haus Windsor aber auch einen Gefallen getan? "Die Hoffnung der königstreuen Briten - und das ist mit Abstand die Mehrheit - liegt auf der Vorzeigefamilie von Thronfolger William und seiner Frau Kate", hört man Sprecher Sascha Rotermund aus dem Off sagen. Illustriert werden seine Worte mit einer liebevollen vorweihnachtlichen Begrüßungsszene der Familienmitglieder in der Westminster Abbey.

Filmemacherin Grunewalds Resümee ist deutlich: "Was immer Harry als Nächstes plant, aus der Rolle des Reservisten wird er nicht herauskommen."