Patrick Stewart wird 75: Sein Leben in Bildern

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Er ist der Inbegriff des weisen Anführers in schwierigen Zeiten. Patrick Stewart wurde als intellektueller Captain Picard auf dem Raumschiff Enterprise zum Helden von Generationen von Trekkies. Später übernahm der Brite bei den „X-Men“ die Führung. Am 13. Juli feiert Stewart 75. Geburtstag. Wir gratulieren!

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Als Schüler entdeckte Stewart dank eines Englischlehrers seine Liebe zu den Werken William Shakespeares. 1966 trat er der berühmten Royal Shakespeare Company bei, deren Kernteam er bis 1982 angehörte (das Bild zeigt Stewart im Jahr 1970 in dem Stück „Zwei Herren aus Verona“). Bereits als Teenager bekam der Sohn einer Weberin und eines Ex-Soldaten eine Glatze. Die sollte später zu seinem Markenzeichen werden.

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20 Jahre nach Eintritt in das Ensemble der Royal Shakespeare Company hatte Stewart zwar diverse Rollen in Fernseh- und Kinoproduktionen vorzuweisen. Der große Durchbruch war ihm bis dato aber nicht geglückt. Vermutlich rückblickend ein riesiges Glück für Star-Trek-Fans, denn andernfalls hätte der Brite 1987 wohl kaum die Rolle von Captain Jean-Luc Picard in der Serie „Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert“ angenommen.

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Stewart unterschrieb widerstrebend einen sechs-Jahres-Vertrag, ging aber davon aus, dass die Serie nach einer Staffel ohnehin eingestellt werden würde. Weit gefehlt: Nach einem etwas holprigen Start mit einem noch ziemlich mürrischen Picard wurde „Star Trek: The Next Generation“ zu einem Meilenstein der Science-Fiction-Geschichte. Der feingeistige Captain wurde zeitweilig von den Borg assimiliert, obsiegte am Ende aber stets.

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„Raumschiff Enterprise“ lief sieben Staffeln lang mit großem Erfolg bis 1994. Die Crew war zudem in vier Kinofilmen zu sehen, zuletzt im viel gescholtenen „Star Trek: Nemesis“ (2002), der vor allem als eine der ersten Hauptrollen von Tom Hardy („Inception“, „Mad Max: Fury Road“) in Erinnerung geblieben ist. Neben seinen Verpflichtungen an Bord der Enterprise widmete sich Stewart auch anderen Schauspielprojekten, darunter eine Verfilmung des Klassikers „Moby Dick“ (1998).

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Angesichts des nahenden Endes seiner Star-Trek-Zeit mag der Shakespeare-Mime gedacht haben, seine Science-Fiction-Tage lägen nun bald hinter ihm. Weit gefehlt. Mit „X-Men“ (2000) katapultierte sich Stewart erneut in die Führungsposition eines enorm erfolgreichen Franchises. Sein Professor X erwies sich als Seelenverwandter von Picard und strebte nach einem friedlichen Miteinander zwischen den Mutanten um Wolverine (Hugh Jackman) und den Menschen.

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Die ganz großen Erfolge abseits von „Star Trek“ und „X-Men“ blieben für Stewart aus. 2003 war er in dem TV-Film „Der Löwe im Winter“ neben Glen Close zu sehen. Das Remake der Theater-Adaption mit Peter O'Toole und Katharine Hepburn aus dem Jahr 1968 brachte Stewart nach „Moby Dick“ seine zweite und bislang letzte Nominierung für einen Golden Globe ein.

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In seiner Kindheit litt der Schauspieler unter den gewalttätigen Ausbrüchen seines Vaters. Erst später erkannte Stewart, dass der ehemalige Soldat schwer traumatisiert war von seinen Erlebnissen im Zweiten Weltkrieg (unter anderem war er bei der Schlacht von Dünkirchen dabei gewesen). Stewart engagierte sich folglich privat unter anderem gegen häusliche Gewalt. 2012 wurde ihm die Ehre zuteilen, die Olympische Fackel auf einer Etappe durch London zu tragen.

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Apropos Dünkirchen: Die Schlacht der britischen Armee gegen die Wehrmacht ist ein entscheidender Moment im Film „Abbitte“ mit James McAvoy (2.v.l.). Der Brite spielte in „X-Men: Zukunft ist Vergangenheit“ (2014) den jüngeren Charles Xavier. Dessen Gegenspieler Erik Lehnsherr alias Memento wird von Ian McKellen beziehungsweise Michael Fassbender verkörpert. Mit McKellen verbindet Stewart eine enge Freundschaft.

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Die Freundschaft der „Warten auf Godot“-Bühnenkollegen ist so eng, dass McKellen 2013 sogar Stewart und die Sängerin Sunny Ozell traute. Für Stewart war es die dritte Hochzeit. Von seiner ersten Frau Sheila Falconer wurde er 1990 nach 24 Jahren Ehe geschieden. Die Ehe mit der „Star Trek“-Produzentin Wendy Neuss hielt nur drei Jahre.

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Stewart und seine Frau leben in New York. Dort trafen sie im Dezember 2014 sogar Herzogin Catherine von Cambridge während ihrer USA-Reise. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, schließlich wurde Stewart 2010 von Queen Elizabeth II. zum Ritter geschlagen. Zum 75. Geburtstag dürften dem Schauspieler also königliche Glückwünsche gewiss sein. Wir gratulieren ebenfalls!

Bilder: Getty Images, ddp images