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Dieses Paar hat in weniger als zwei Jahren 30 Mietobjekte erworben, ohne eigenes Geld einzusetzen — so haben sie es gemacht

Camron and Alexis Cathcart. - Copyright: Camron Cathcart.
Camron and Alexis Cathcart. - Copyright: Camron Cathcart.

Camron und Alexis Cathcart besitzen 30 Mietobjekte. Von der Summe der gesamten Mieteinnahmen können sie sich finanzieller Unabhängigkeit erfreuen. Allerdings war das nicht immer so. Bevor sie diesen Punkt erreicht hatten, lebte das Paar in Denver, Colorado, wo Camron als Pastor in einer Kirche arbeitete. Sie lebten von Monatsgehalt zu Monatsgehalt. Jede ungeplante zusätzliche Ausgabe warf sie aus der Bahn.

Das Fass zum Überlaufen brachte eines Tages eine Arztrechnung in Höhe von 15.000 US-Dollar. Ihre Tochter erlitt eine allergische Reaktion und musste in einem Krankenhaus behandelt werden - allerdings mit einer Behandlung, die nicht von der Krankenkasse gedeckt war. „Wir wussten nicht, wie wir das bezahlen sollten. Ich weiß noch, wie meine Frau und ich eines Abends dasaßen. Wir unterhielten uns und kamen beide zu dem Ergebnis: so wollen wir nicht leben“, erzählte Camron.

So begannen sie, sich nach alternativen Einkommensquellen umzusehen. Camron hat sich schon immer für die Immobilienbranche interessiert. Er dachte, dieser Bereich würde sich gut eignen, ein passives Einkommen zu erzielen. Allerdings basierten seine bisherigen Kenntnisse und Erfahrungen auf Fernsehsendungen oder Influencerinnen und Influencer aus diesem Bereich. „Wir waren immer daran interessiert. Als wir uns entschieden, in die Immobilienbranche einzusteigen, kaufte ich jedes Buch, das ich über Immobilieninvestitionen kaufen konnte. Ich hörte mir jeden Podcast an, den ich hören konnte, und las jeden Zeitungsartikel, der mir unterkam. Die Menschen über die ich gelesen und gehört habe, ihre Geschichte zu erfahren, hat mich inspiriert und motiviert. Ich beschloss, mich darauf einzulassen“, so Camron.

Wie sie angefangen haben

Einmal entschlossen, trafen Camron und Alexis jedoch unmittelbar auf die erste große Hürde: Immobilien in Denver waren zu teuer. Laut dem größten US-amerikanischen Online-Immobilienmarktplatz Zillow kostete ein gewöhnliches Familienhaus Anfang 2019 etwa 467.000 US-Dollar. Heute ist der Wert noch höher; ein solches Haus kostet etwa 563.000 US-Dollar.

Um den hohen Preisen in Denver zu entgehen, beschloss das Paar, ihr Haus im Juni 2019 zu verkaufen und in eine andere Stadt zu ziehen, wo die Immobilienpreise erschwinglicher sind. Letztendlich zogen sie nach St. Louis in Missouri. Dort liegt der Wert für ein gewöhnliches Familienhaus bei 161.000 US-Dollar.

Nur drei Monate nach dem Verkauf ihres Hauses in Denver tätigten sie mit dem Gewinn ihren ersten Immobilienkauf. Der Kaufpreis für das erste Objekt betrug 150.000 Dollar. Sie nutzten die Einnahmen, die sie durch den Hausverkauf in Denver erzielten, um eine 25 prozentige Anzahlung zu leisten. Ihr ursprünglicher Plan bestand darin, weitere 15.000 Dollar in die Renovierung des Hauses zu investieren, um es anschließend für einen guten Preis zu vermieten. Leider lief aber nicht alles so reibungslos, wie es sich die Cathcarts erhofft hatten. Die Modernisierungsarbeiten sollten eher 75.000 Dollar kosten, wenn sie professionelle Handwerkerinnen und Handwerker beauftragen würden. Dieser Betrag war jedoch zu teuer, erzählte Camron. Bei 75.000 Dollar Renovierungskosten hätten sie Verlust gemacht. Also beschloss das Paar, die Arbeiten eigenständig zu erledigen, während sie in dem Haus lebten.

„Wir hatten eine einjährige Tochter und eine jüngere Tochter, die gerade einmal zwei Wochen alt war. Für unsere Jüngste haben wir ein tragbares Kinderbett mitgenommen“, erzählte Camron. „Daneben legten wir eine Matratze, auf der wir gemeinsam mit unserer einjährigen Tochter schliefen. Etwa einen Monat blieben wir dort. Wir haben das Haus gestrichen, neue Fußböden verlegt und vorhandene Schränke renoviert. Alles haben wir selbst gemacht.“

Nachdem das Paar renoviert hatte, konnten Camron und Alexis ihre zuvor abgeschlossene Hypothek auf Grundlage eines höheren Schätzwertes des Hauses in Höhe von 200.000 Dollar refinanzieren. Sie konnten sich 160.000 Dollar oder 80 Prozent des Schätzwertes auszahlen lassen, was von der Bank übernommen wurde. Anschließend wurde das Haus für 1.700 Dollar monatlich vermietet.

Nachdem das Paar die monatlichen Zahlungen, darunter die Hypothek, den Leerstand und die Versicherungen, abgedeckt hatten, machten sie einen Gewinn von 220 Dollar pro Monat, erzählten sie. „Wir haben definitiv nicht alles richtig gemacht, wir haben sicherlich Geld in die Immobilie gesteckt, was ein erfahrener Immobilieninvestor oder Investorin nicht machen würde. Nichtsdestotrotz haben wir einiges gelernt. Und was noch viel wichtiger ist: Als wir die Immobilie fertiggestellt hatten, waren wir noch motiviert, diesen Weg weiterzugehen“, so Camron. „Kaum waren wir mit dem ersten Objekt fertig, sahen wir uns nach dem nächsten um.“

Expansion auf 30 Immobilien

Einen Monat nachdem das erste Objekt vermietet war, konnten sie mit dem Kauf der nächsten beiden Immobilien fortfahren. Zwar hätte das Paar das Geld aus der Auszahlung für den nächsten Kauf verwenden können, doch Camron erkannte schnell, dass sie nicht zwingend eigenes Geld für die Expansion verwenden mussten. Also behielten sie ihre erwirtschafteten liquiden Mittel als Polster auf der Bank und nutzten stattdessen Geld eines privaten Darlehensgebers eines Freundes der Familie, um die zweite Immobilie zu kaufen. Für die darauffolgende dritte Immobilie nahmen sie einen Kredit bei der Bank auf.

Der private Kredit hatte eine Laufzeit von zwei Monaten und einen Zinssatz von zwölf Prozent. Der Zinssatz des Kredits von der Bank betrug ebenfalls zwölf Prozent, hatte aber noch zusätzlich eine Bearbeitungsgebühr von einem Prozent. Das entsprach 750 Dollar. Hinzu kamen weitere zwei Prozent am Ende der Laufzeit, die insgesamt 1.500 Dollar betrugen.

Das gleiche Verfahren wie bei der ersten Immobilie wiederholten Camron und Alexis auch bei den nächsten beiden. Auf Grundlage der neuen gestiegenen Werte nahmen sie eine Cash-Out-Refinanzierung vor. Mit diesem Geld zahlten sie dann ihre ursprünglichen Kreditgeber zurück. Die konventionelle Hypothek wurde dann aus den Mieteinnahmen bezahlt. Dieses Verfahren ist in den Vereinigten Staaten auch als BRRRR-Methode bekannt. Die Buchstaben stehen für Kaufen (Buy), renovieren (rehab), vermieten (rent), refinanzieren (refinance) und wiederholen (repeat). Nach drei Objekten erzielte das Paar nach eigenen Angaben einen Nettogewinn von etwa 1.000 Dollar.

„Damit hatten wir bares Geld mit Vermietungen erwirtschafteten, ohne Geld aus der eigenen Tasche zu nehmen. Meine Frau und ich sahen uns an und sagten: ‚Das ist unglaublich!‘“, erzählte Camron. „Ich weiß nicht, warum das nicht mehr Leute machen. Wir dachten uns, wir möchten das für immer machen.“ In den folgenden Monaten wiederholten die Cathcarts diesen Prozess mehrere Male, bis sie in weniger als zwei Jahren 30 vermietbare Immobilien erworben hatten. Öffentliche Eigentumsdokumente und Registrierungsunterlagen, die von Business Insider überprüft wurden, bestätigen die Größe ihres Portfolios.

Eines der wichtigsten Dinge, die ihnen laut Camron auf ihrer Reise wirklich geholfen haben, war die Teilnahme an Treffen mit Menschen, die das Gleiche taten. Er lernte andere Immobilien-Influencerinnen und Influencer kennen, darunter auch Sam Primm. Er besitzt selbst 167 Mieteinheiten. Von der Vorgehensweise von Primm konnten Camron und Alexis insbesondere bei der Suche nach guten Immobilien und der Beschaffung von Krediten lernen.

Anfängerinnen und Anfängern empfiehlt Camron, einen Blick auf kostenlose Online-Ratgeber wie Bigger Pockets zu werden. Bigger Pockets ist eine Webseite mit Bildungsinhalten, Tools zum Finden von Angeboten und ein Netzwerk zum Kennenlernen anderer Menschen. Darüber hinaus empfiehlt er den Youtube-Kanal SamFasterFreedom, dem er zu seinen Anfangszeiten gefolgt ist.

Im Interview mit Business Insider erzählte Camron, dass der schwierigste Teil darin besteht, den ersten Schritt zu gehen. Wenn man sich erst einmal getraut hat, sei der Rest ganz einfach, so Camron. Auch Fehler sind in Ordnung, denn man lernt aus ihnen und wird es in einer zukünftigen Situation besser machen können. „Das Wichtigste für uns war, die Angst vor dem Unbekannten zu überwinden, weil wir so etwas noch nie gemacht hatten. Wir hatten keinerlei Erfahrung mit Immobilien und waren zu Tode erschrocken, als wir es taten.“

Dieser Artikel wurde von Julia Knopf aus dem Englischen übersetzt und editiert. Das Original lest ihr hier.