#OscarsSoWhite: Treffende Karikatur auf dem Cover des New Yorker

Das US-Magazin „The New Yorker“ ist eine der wichtigsten zeitgenössischen Publikationen. Gesellschaftskritische Essays, Karikaturen und Kurzgeschichten gehören neben Kultur- und Literaturkritik zum Geschäft des fast wöchentlich erscheinenden Magazins.

Die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift greift mit ihrem Cover dabei sechs Tage vor der Verleihung der Academy Awards das Thema „#OscarsSoWhite“ auf – und damit die ausschließlich weiße Riege der Nominierten der dies- und letztjährigen Oscars.

Die von Illustrator David Clownes gezeichnete Karikatur bildet eine typische Szene auf dem roten Teppich ab: Stars, Fotografen, Glam. Anstatt von Menschen werden lebensgroße Oscar-Figuren gezeigt. Ein Türsteher bewacht den mit einem Seidenseil abgesperrten Eingangsbereich. Hereingeschafft haben es nur die mit weißen Schauspielern gleichzusetzenden goldenen Oscars. Figuren in anderen Metallfärbungen, Bronze und Silber, müssen draußen warten.

In der Realität führt die Exklusionsdebatte um die Oscars dazu, dass die meisten der wenigen geladenen Gäste aus Minderheiten die Veranstaltung boykottieren – Will Smith und seine Frau Jada Pinkett Smith beispielsweise. Der Titel der Zeitschrift, „Privileged Characters“ (etwa: privilegierte Charaktere), zeigt außerdem den Finger nicht nur auf die weißen Nominierten, sondern auch auf die Besetzung der Academy- Der Jury, die die Nominierungen ausspricht und schließlich die Preise vergibt, besteht zu großen Teil aus älteren, weißen Männern.

Am 22. Januar diesen Jahres verkündete die Academy, dass es einige Änderungen geben wird. Unter anderem sollen mehr Frauen und Angehörige von Minderheiten in die Jury aufgenommen werden, um die Diversität in der Gesellschaft widerzuspiegeln. Die genauen Änderungen wurden noch nicht bekannt gegeben.

Bilder: Twitter/ The New Yorker; WENN